„Scheiß Wecker!“, krächzte ich, als mich ein penetrantes Kreischen jäh aus meinen verkaterten Träumen riss. Das Quälen meiner Stimmbänder führte nur zu einem Hustenanfall, der mich endgültig wach machte. Im schwachen, grünen Licht meiner Weckeranzeige taumelte ich in die Küche, um den widerlichen Geschmack aus meinem Mund zu spülen. Schlafwandlerisch zog ich die Kühlschranktür auf und nahm einen tiefen Schluck aus dem Milchkarton.

„Fuck!“, dachte ich, als ich die geronnenen Brocken Milch angewidert in die Küchen-Abwasch spuckte. Für die einsame Flasche Wodka war ich aber definitiv noch nicht bereit. Da blieb mir wohl ein unfreiwilliger Besuch beim Billa ums Eck nicht erspart.

„Hilft ja nüscht.“, dachte ich deprimiert, während ich langsam Richtung Badezimmer taumelte.
Eine halbe Stunde später stand ich mit einem Liter Milch und einem Mischbrot mit einem -50% Pickerl an der Kassa. Den mitleidigen Blick der Kassiererin kannte ich schon, was meinen regelmäßigen Canossagang aber leider nie angenehmer machte.

„Wenigstens wartet noch mein neues Buch auf mich.“, dachte ich am Heimweg.










Originalhandschrift
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