Thema: Telefonieren

Hubert will telefonieren.
Er weiß nur nicht, warum, und wen er eigentlich anrufen will. Sein Kopf fühlt sich seltsam an und auch der Rest des Körpers schickt nur verschwommene Signale.
„Was soll der Scheiß?“, denkt Hubert und versucht, seinen getrübten Blick auf die Umgebung zu fokussieren. Etwas bewegt sich in sein Gesichtsfeld hinein und wieder hinaus.
„Ist das ein Baum?“, denkt Hubert, während ihm sein Magen plötzlich ein flaues Gefühl vermittelt. Der Baumstamm wandert diesmal etwas klarer in sein Sichtfeld hinein.
„Warum sind die Äste oben?“, denkt Hubert.
Der Baumstamm wandert wieder auf seinem Sichtfeld hinaus, nur ein knorriger Ast bleibt in seinem rechten Blickwinkel zurück.
Die Übelkeit verstärkt sich und es wird ihm schlagartig klar, dass das wohl daran liegen musste, dass er mit dem Kopf nach unten hin und her pendelt. Panik steigt in Hubert auf und seine Augen zucken weg vom wieder auftauchenden Baumstamm und richten sich nach oben, seinen Körper entlang.
Sein Blick trifft auf die braunen Knopfaugen eines Eichkätzchens, das neugierig vom fast durchgeknabberten Seil aufsah, an dem Herbert von einem armdicken Ast hängt.
Hubert reißt entsetzt die Augen auf.
Doch in diesem Moment reißt das Seil und Hubert stürzt mit einem stummen Schrei in die Tiefe.
Der James-Bond Klingelton fährt kreischend durch Huberts Gehirn.
Sein Herz pocht rasend und er erkennt, dass er zu Hause in seinem Bett liegt. Verkatert nach seinem Junggesellenabschied und verzweifelt, weil er doch Birgit versprochen hatte, sie anzurufen, sobald er Zuhause ist.















Originalhandschrift
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