„Stau, warum immer Stau?“, schrie Kemal sein verwittertes Lenkrad an.
 
Seit 20 Minuten stand er schon in der Hansonkurve und starrte sinnlos in den Laabergtunnel hinein.
 
Sein Taxidienst hätte schon vor 10 Minuten beginnen sollen, doch an diesem Montagmorgen stand er natürlich im Stau.
 
Kemal steckte sich eine Zigarette in dem Mund und starrte auf das leere Camel-Packerl in seiner Hand.
Auch das noch.
 
Wütend schob er die Zigarette zurück in das Packerl.
Er riss die Fahrertür auf und versuchte den Grund für den Stau zu erkennen.
Er kniff seine Augen zum Schutz vor der tiefstehenden Morgensonne zusammen und so wie seine Halsschlagadern, traten auch die tiefen Furchen rund um seine Augen hervor.
 
Vor ihm nur weiteres, wütendes Hupen.
 
„Sind sicher wieder diese scheiß Klimakleber!“, dachte Kemal, zog sein Feuerzeug heraus, steckte sich die letzte Zigarette in den Mund hielt inne.
 
„Wer weiß, wie lange dieser Scheißstau noch dauert?“, dachte Kemal mit einem Blick auf die leere Zigarettenpackung, die er frustriert auf den Beifahrersitz seines alten Mercedes geworfen hatte.
 
Kemal warf das unbenützte Feuerzug zu der Packung am Beifahrersitz und zog heftig an der Zigarette in seinem Mund.
 
Ein leichter Geruch nach Tabak erfüllte seinen Mundraum und seine Nase, aber der Nikotinkick fehlte definitiv.
Kemal verlor sich in Gewaltfantasien, in Träumen von chromblitzenden Hummern mit blutverschmierten Alufelgen.
 
Kemal kniff seine Augen noch stärker zusammen und versuchte die Bewegung mehrere Autos vor ihm einzuordnen.
 
„Enten, sind das Enten?“, dachte Kemal und griff gedankenverloren zu seinem Feuerzeug und zündete sich seine letzte Zigarette an.










Originalhandschrift
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