von Michaela und Günter

Schöne neue Welt

Schöne neue Welt

Das Wurmloch öffnete sich mit einem gleißenden Gammaröntgenblitz und speite ein Objekt heraus, das regungslos im All verharrte.
Der Energieblitz verpuffte in Nanosekunden und die aufgeregten Elektronen der vereinzelten Wasserstoffatome beruhigten sich schnell wieder. Der absolute Kälte-Nullpunkt des ewigen Vakuums duldete keine Aufregung.
 
 
Widerstrebend wandte das Vakuum seine Aufmerksamkeit auf den Fremdkörper. Dem Vakuum wurde leicht übel, als das Objekt begann, die mühsam, feingesponnen Gravitationsfäden zu verbiegen. Es rutschte die Fäden entlang und erzeugt dabei einen fast unerträglichen Klang, der das Vakuum zum Schaudern brachte.
 
 
Doch zum Glück bewegte sich das Objekt nicht lange. Es kam nahe bei einem Planeten zu stehen, der beim Vakuum eine unangenehme Erinnerung auslöste. Der Planet, seine Geschwister und der gelbe Stern waren entstanden, als der aufgeblähte, blaue Riese des Sternenhaufens seine Überreste in die herrlich kühlen Molekülwolken der Umgebung geschleudert hatte. Seitdem waren die letzten Milliarden Jahre in wunderbarer Ruhe vergangen.
 
 
Winzige Molekülhaufen begannen sich vom Objekt zu lösen und erregten die Neugierde des Vakuums. Die aber gleich wieder verpuffte.
„Na dann viel Spaß mit eurer schönen, neuen Welt!“, dachte das Vakuum, wickelte sich in ihre flauschige Heliumdecke und hoffte auf ein paar Äonen ungestörten Schlafes.


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