Die Angst war und ist immer noch die Antreiberin meines Lebens. Sie hat mich als Kind in den beruhigenden Mutterschoß des Waldes getrieben. Eifersüchtig kämpfte die Angst mit der Sehnsucht, mit der Sehnsucht nach einem Zuhause. Einem Zuhause in mir und in der Welt. Die Angst ließ mich erstarren, die Sehnsucht trieb mich taumelnd fort.
Zu einem Brett erstarrt, unbeweglich, in eine Ecke gestellt, beobachtete ich die Welt. Die Sehnsucht brach die fein gemaserten Strukturen wieder auf und die Puppe bewegte sich wieder. Klebrige Tränen aus Harz traten heraus, denn die sehnsüchtige Erinnerung an ein ungelebtes Leben ließen mich langsam wieder erstarren.
Immer wieder diese knarrende, klebrige Suche nach Gemeinschaft. Immer wieder diese klebrige, bittere Hoffnung auf Kommunion.
Was war so anziehend an dieser Angst?
Die ferne Erinnerung an das Glück?
Geboren als Schössling einer Buche, mit dem Potenzial ein Teil des Blätterdaches zu werden. Doch ein Schnitt nach dem anderen und es gab keinen erkennbaren Stamm mehr. Nur mehr eine Vielzahl an unterschiedlich dünnen Ästen reckten sich kläglich im Schatten des dichten Waldes
Wer hat diesen Wald so zugerichtet?
Wer hat mich so zugerichtet?
Warum ist es hier so still?
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