Ich sitze hier und sehe aus dem Fenster.
Der Sommer hat sich längst verabschiedet.
Herbst war gefühlt nur einen Augenblick.
Ein einzelner Vogel durchquert meinen eingeschränkten Ausblick.
Bis zur Hälfte des Fensters ragt noch eine Anhöhe, die alle Facetten an Grüntönen zeigt und sich gegen den Winter stemmt.
Dazwischen haben einige Pflanzen diesen Kampf bereits aufgegeben und haben entweder ein gelbes Blätterkleid an, oder zeigen sich komplett entlaubt.
Ein einzelner Baum ragt hoch und gespenstisch entblößt in die Luft.
Zwischendrin sitzt wie eingebettet ein kleines Häuschen in dunklem Braun.
Ob da jemand wohnt? Ich stelle mir vor, es wäre ein alter Greis.
Er sitzt in einem Schaukelstuhl, wippt vor und zurück, sieht beim Fenster hinaus. Was er sieht, ist ein riesiges gelbes, sehr altes Gebäude, mit vielen Fenstern.
In einem dieser Fenster leuchtet rotes und weißes Licht, währen an einem Tisch eine schreibende Frau sitzt, immer wieder den Kopf hebt und zu ihm hoch sieht.
Jeder sitzt allein in seinem Zimmer. Jeder für sich, so nah und doch fremd und getrennt.
Ob ich auch einmal in einem Schaukelstuhl sitzen werde?
Während ich darüber weiter nachdenke, legt sich die Nacht über Ybbs.
Später am Abend lösche ich das Licht, sitze im Finstern im Bett und wünsche dem alten Greis in Gedanken eine gute Nacht.
Ob er auch an mich denken mag?
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