Unterwachtmeister Fridolin starrte verwirrt auf den neuen Häftling. Er blinzelte und hoffte auf eine Sehstörung seiner Facettenaugen.
Die Kadetten Peter und Lisa versuchten verzweifelt den Häftling mit ihren Fangarmen festzuhalten.
 
Peter rief: „Jetzt halt doch endlich still!“, während Lisa „Handschellen, wir brauchen mehr Handschellen!“, stammelte.
 
Unterwachtmeister Fridolin klärte die Situation, indem er die Beine des sich windenden Häftlings mit einem klebrigen Faden fixierte.
 
„Bäää, Misshandlung, das ist ja eklig!“, rief der Häftling.
„Ich kann deinen Mund auch noch zukleben.“, antwortete Oberwachtmeister Fridolin.
Der Häftling sagte nur noch „Anwalt!“ und schüttelte sich vor Ekel.
 
Unterwachtmeister Fridolin fixierte die Kadetten mit seinen unzähligen Augen. Die Stabschrecken senkten schuldbewusst ihre Köpfe.
 „Tut uns leid, Herr Unterwachtmeister, das war unsere erste Tausendfüßler Verhaftung.“, sagte Kadett Peter.
„Er war zusammengerollt zu groß für das Seil und über die vier paar Handschellen hat er nur gelacht.“, grummelte Lisa.
 
Unterwachtmeister Fridolin schüttelte enttäuscht den Kopf und sagte:
„Ihr zwei habt eine Woche Schreibtischdienst und die Haselnussblätter sind fürs erste auch gestrichen!“.
„Nicht die Haselnussblätter!“, heulte Kadett Peter, während er hinter Lisa her aus dem Aufnahmeraum der Stadtwache stakste.
„Und jetzt zu uns Jonny.“, sagte Unterwachtmeister Fridolin.
„Konntest deine Arme, ähh, Beine nicht von den Bildern lassen?“
„Michse?“, sagte Jonny unschuldig.
„Ja, dichse. Blöd für dich, dass du dabei gesehen wurdest, wie du die kostbaren Rubens Nacktschneckenbilder aus dem Museum gestohlen hast! Und bevor du etwas sagst. Wir haben Beweise.
Deine Fußabdrücke waren überall!“.










Originalhandschrift
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