von Michaela und Günter

Autor: Günter Schaden Seite 9 von 11

Schnee

Die Reise

Thema: Schnee


Dünen
Ein Meer aus Sand unter den wogenden Strahlen der Sonne.

Erinnerungen
Erinnerungen an mächtige Felsformationen.

Körner
Milliarden von Körnern die sich in Unendlichkeit aneinander reiben.

Unendlichkeit
Unendlichkeit unterbrochen von universalem Chaos.

Sturm
Sturm entstanden durch das ewige Kreisen der Erde.

Körner
Körner erfasst vom Sog des ewigen Chaos.

Körner
Körner empor getragen durch die verblassende Erinnerung an Macht.

Körner
Körner emporgewirbelt bis zur Grenze des Himmels.

Ein Sandkorn
Ein Korn das über mächtigen Felsformationen langsam herabsinkt.

Ein trockenes Korn, das Flüssigkeit anzieht.
Ein Korn, dass mächtige Eiskristalle auf sich wachsen lässt.
Ein Wunder, das in seiner Einzigartigkeit herabsinkt in die Geborgenheit der mächtigen Felsformationen.







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Winter

Thema: Murmeltier

Unruhig zuckte die Matronin des Murmeltier-Clans im Schlaf. Instinktiv spürte sie, dass auch die anderen, eng um sie herum gepackten Murmeltiere unruhig wurden. Ihre Winterruhe dauerte schon drei Monde lang. Die am Anfang des Winters noch speckgepolsterten Murmler hatten jetzt in ihrem Bau mehr Platz als ihnen lieb war.

Das gedämpfte Pfeifen des Windes sagte dem Clan, dass sie noch immer eine dicke Schneeschicht vor der unbarmherzigen Kälte des epischen Winters schützte. Das Kreischen des Windes begleitete den Clan schon eine halbe Mondphase lang. Sogar das regelmäßige Kratzen der Mäusekrallen hatte aufgehört. Die ursprünglich friedlichen gemeinsamen Träume von sorglosem Herumgetolle, waren hungrigen und ängstlichen Träumen von Gefahr und Unwettern gewichen.

Doch die Matronin hatte sie in vielen Wintern wieder in die wärmende Frühlingssonne hinausgeführt. Und so schichte sie den ängstlichen Mitgliedern Ruhe und Sicherheit in einem Traum von Wiesen voll mit saftigen Kräutern und dichtem, grünen Gras.






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Der Wolf - Günter - Wasserzeichen

Der Wolf

Der Wolf, das Lamm, Hurz
was will der Autor sagen
Sinn ist unsinnig

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Bewusstsein Günter Wasserzeichen

Bewusstsein

Unermessliche Trauer und grenzenlose Wut versuchen den von dichtem Nebel verhüllten Verstand zu durchdringen.

Die Frage „Wer bin ich?“ hallt echohaft zwischen den undurchdringbaren Mauern des Geistes hin und her. Die Augen versuchen vergeblich die schattenhaften Konturen der Umgebung zu fokussieren. Er/Sie wird durchdrungen von einem unbändigen Willen nach Klarheit, auf der Suche nach einem Anker in der Realität.

„Ich schwebe?“, drängt durch einen Spalt in der Mauer.
Grelles Licht verwandelt die Nebelsuppe in ein Meer aus Weiß.
Lebkuchenartige Muster bilden sich im ewigen Eis.
Ein tiefer Atemzug spaltet das weiße Meer und reißt das Wesen mit sich fort.

Ein Aufprall. „Hart, weich?“ dachte es und „Oben, unten?“
Bedeutungslose Worte mit Bedeutung.
Der Riss weitet sich unter dem Druck des anwachsenden Sturms.
„Ich?“, versuchte das Wesen zu fassen.

Doch der Orkan entriss die Identität und wirbelte alle Gedanken in den Himmel empor.












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Dunkelheit

Finsternis?

Thema: Dunkelheit

Ein Lichtblitz.
Eine Kette aus Licht.

Dann wieder tintenschwarzes Nichts.

Licht und Negativlicht. Ein Universum aus
rabenschwarzer Kohle, aus dem immer wieder
das Flackern des Lebens auftaucht.

Kälte und Druck.
Unermesslicher Druck, der gegen das Leben ankämpft.

Kälte, durch die Staub rieselt wie unsichtbarer Schnee.
Kälte, durch die sich heiße Schlote fingergleich
emporrecken auf der vergeblichen Suche nach Sonnenlicht.

Schlote, die sich trotzig gegen den unerträglichen Druck stemmen.
Schlote, die dem spielerischen Leben Raum geben.

Leben, das sein eigenes Licht schafft und nichts
anderes kennt als Dunkelheit.

Dunkelheit, niemals vollkommen.





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Bildschirmwald Günter Wasserzeichen

Wald

Ein Wald von Bildschirmen
Bildschirmwald
gleichgeschaltet

jeder Mensch vor einem Baum
Baummenschen
Bildschirmmenschen

Bildschirme, die auf Menschen starren
geduldig wartend
Ungeduld ertragend
gefangen im gemeinsamen Chaos

verbunden in Sinnlosigkeit
Sinn suchend im Unsinn
eingeschlossen in ewigen Kreis der Informationen

sich sehnend nach Kommunikation
verloren im kahlen Raum der Leere

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Graue Wolken Günter Wasserzeichen

Graue Wolken

Kreischend stieß die Stuka 77 durch die stahlgrauen Wolken des verregneten Novembertages. Oberstleutnant Gruber riss verzweifelt seinen Kopf von links nach rechts.
Die zwei wendigen Mustang-Kampfflieger waren in dem konturlosen Grau nicht zu sehen.

„Heilige Mutter Gottes, hilf!“, presste er hervor und zog mit einem Ruck den Steuerknüppel seiner Stuka nach rechts.
Die plötzlichen Fliehkräfte pressten Oberstleutnant Gruber tief in den Pilotensitz.

Instinktiv setzte Pressatmung ein, die ihn vor der Bewusstlosigkeit und Unabwendbarkeit seines Todes bewahren sollte. Was sinnlos wäre, wenn sich in diesem Moment eine der Mustangs rechts neben ihm befinden würde. Jeden Moment könnte der verschwommene Strom seiner Gedanken in einem Feuerball enden.

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Gefahr Günter Wasserzeichen

Gefahr

Gefahr
Gefahr





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Formulare Günter Wasserzeichen

Formulare

Verkohlte Formulare
mit schattenhafter Schrift
verschollen sind die Jahre
in unscheinbarer Drift

Die Daten stets kopiert
sich kein Detail verliert
die Zeichen straff und klar
der Bürokrat schreit „wunderbar!“

Im Neonlichte schimmert
das dunkle Geist-Papier
der Bürger leise wimmert
„Schluss mit der Daten-Gier!“











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Monde

Wo’Ke

Thema: Mond

Der Zwillingsmond Zo’Ra tauchte die schroffen Felsen von A’Ro in azurblaues Silberlicht. Wo’Ke war wie jeden Tag fasziniert vom Farbenspiel der Monde. Aber wie jeden Tag konnte Wo’Ke den Anblick nicht lange genießen, da das Aufgehen von Zo’Ra einherging mit der mystischen Welle Zo’Pe.

Kaum war der Mond über dem Horizont aufgestiegen, als er auch schon wieder von der Welle verschluckt wurde. Das ewige Verschlucken von Zo’Ra war ein wichtiger Bestandteil der Schöpfungsgeschichte ihres Volkes. Wo’Ke entfaltete mit einem Seufzen ihre Schwingen und folgte den bereits in den Himmel aufsteigenden Mitgliedern ihres Clans. Die Welle hatte auch das azurblaue Licht wieder verschluckt, es blieb nur noch das grünliche Schimmerlicht des anderen Zwillings, des kleinen Bruders Ra’Ne.

Wo’Ke dachte mit einem Schauern an das Gefolge der mystischen Welle. An die räuberischen Gefährten, die mit dem auf die Welle folgenden Sturm, mit ritten.






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