von Michaela und Günter

Autor: Michaela Ganglbauer Seite 5 von 7

Hilde

Thema: Nimm einen Teil des Plots

Sie öffnete das Postfach und nahm das Paket mit Briefen heraus.
Schnellen Blickes überflog sie alles und hielt abrupt an, als sie auf den Brief einer Bank stieß.
Sie riss das Kuvert auf und öffnete das Schreiben.
 
Darin stand:
 
Sehr geehrte Frau ….
Wir möchten sie daran erinnern, dass mit 23.05.2022 die fällige Zahlung für den neuen 10 Jahresvertrag für ihr Schließfach fällig wird.
Wir möchten sie bitten, den Betrag rechtzeitig zu begleichen.
 
Das restliche Schreiben überflog sie nur noch flüchtig.
 
Mutter war nun seit über 7 Jahren verschwunden.
Klar, dass die Bank dies nicht wissen konnte.
 
Mit einer hochgezogenen Augenbraue sagte sie halblaut zu sich selbst: „ein Schließfach. Mutter hatte ein Schließfach.“
Warum wusste ich nichts davon?
Mutter erzählte mir doch früher sonst alles.
 
Was hatte dies zu bedeuten? Wieder erinnerte Hilde sich an die Zeit, kurz bevor Mutter verschwand.
Sie war anders als sonst. Unruhiger als normalerweise, unkonzentrierter und angstvoller.
Darauf angesprochen spielte sie alles herunter und tat so, als würde sich Hilde das alles nur einbilden.
 
Nun ja, dachte sie noch nicht ahnend, dass ihr Leben völlig auf den Kopf gestellt werden würde und nahm sich vor am nächsten Tag zur Bank zu gehen.
 
Bei der Bank angekommen, erklärte sie beim Schalter, wer sie war und wurde zu dem Schließfach geführt. Vor ihren Augen wurde dieses geöffnet und wurde anschließend ließ man sie alleine um sich dem Inhalt zu widmen.
 
Im Schließfach befanden sich ein paar Schmuckstücke, sonstiges Zeug und ein Brief, auf dem ihr Name stand.
Überrascht öffnete sie ihn und las die Zeilen, die da lauteten:

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Der Feind Schreibworkshop Seiwald WASSERZEICHEN Michaela

Der Feind

Ich werde mich vermehren.
Alles in meiner DNA ist darauf ausgerichtet.
Egal was ihr auch versucht, ich werde mich anpassen und so mein Fortbestehen sichern.
Ihr könnt probieren mich auszurotten, ja dieses kleine Fenster der Möglichkeit gibt es, doch glaube ich nicht, dass dies funktionieren wird.
Ich wurde geboren, um zu überleben, egal was es auch kostet.
Wenn ihr es schaffen solltet, euch gegen einen Teil von mir zu immunisieren, wird ein anderer Teil von mir mutieren.
Ja, es geht ums nackte Überleben.
Wer ist der stärkere von uns?
Habe ich nicht auch ein Recht zu überleben?
Warum bin ich das Böse und ihr schützenwert?
Habe ich nicht auch das Recht zu existieren?
Wer hat das zu entscheiden?









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Telefonieren Schreibworkshop Seiwald WASSERZEICHEN Michaela

Telefonieren

Er zog sein Handy aus der Tasche. er wollte doch einfach nur telefonieren.
Er hielt das Handy in Händen und konnte nicht glauben, dass es wirklich so laufen sollte.
Die Lage war echt verzwickt.
Alles fing schon vor Tagen an. Nur zu gut wusste er, womit das Unglück begann.
Seine Frau wollte ihn verlassen.
Er wollte sich mit ihr Treffen und sie hatten sich für ein Gespräch verabredet.
Als er an diesem Tag die Wohnung verlassen wollte, stolperte er so ungeschickt über einen Eimer, den er aus Faulheit nicht weggeräumt hatte, hielt sich an der gelben Jacke, die an dem Hirschgeweih hing, weil er sie auch nicht an ihren Platz gegeben hatte, fest.
Durch die Wucht riss es das Hirschgeweih von der Wand und fiel im während des Hinfallens auf den Kopf.
Bewusstlos blieb er am Boden liegen.
Stunden später wachte er auf und wusste nicht, wo er war.
Verwirrt, aber neugierig machte er sich daran die Wohnung, in der er sich befand zu erkunden.
Da lagen Bierdosen und Schnapsflaschen neben Chips und sonstigem Müll herum. Das Bett vertrug auch mal einen Wäschewechsel.
In der Küche stapelte sich das Geschirr und der Geruch in der Wohnung war auch nicht ohne.
Er sagte laut zu sich selbst: „Diese Wohnung ist ein einziger Saustall, ich würde hier nicht freiwillig wohnen wollen“.
Als er bemerkte, dass er laut gedacht hatte, kam auch die Erinnerung zurück, wer er war und dass das seine Wohnung war.
Augenblicklich verstand er, was ihm seine Frau vorwarf und warum sie ihn verlassen wollte.
Er würde sich verspäten, das war klar.
Also wollte er sie anrufen und nun das, der Akku des Telefons war leer.















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Alltagsgegenstand-WASSERZEICHEN-Michaela

Der Kochtopf

Thema: Gegenstand

Ich bin wichtig.
Sogar sehr wichtig.
Du brauchst mich fast jeden Tag.
Außer du bist abtrünnig und gehst fremd, indem du auf die Schnelle Nummer stehst.
Dieses neumodische Ding in dem Mikrowellen durch den kleinen Raum strahlen und das, höchstwahrscheinlich fertig gekaufte Essen, von außen nach innen wärmt.
Pah… Wie langweilig!
Das kann doch jeder!
Bei mir ist es wie mit der Liebe.
Die höchste Form des Genusses.
Die Zeit und die richtigen Lebensmittel ergeben eine Symbiose, die dem Gaumen mehr abverlangen als nur aufreißen und futtern.
Der Duft, der aus meinem Inneren aufsteigt, kitzelt die Nase und führt unweigerlich dazu, dass dir das Wasser im Mund zusammenläuft.
Dein Magen nimmt die Fährte auf, er weiß, wo alles münden wird.
Vorfreude kommt auf.
Sinnlich rührend treibt es auf den Höhepunkt zu.
Die einzelnen Zutaten fügen sich in ein großes Ganzes zusammen.
Die Vorfreude lässt sich jetzt kaum noch unterdrücken.
Ja, ja jetzt, jetzt ist es so weit.
Gib es zu, du willst es doch auch.
Na dann, lass es uns jetzt tun.
Richte endlich an und iss.
Mahlzeit!
Jedoch lass dir eines gesagt sein.
Wenn du nicht kochen kannst, nimm die Mikrowelle!
Denn nur mit mir, deinem Kochtopf, wirst du diese Erfahrung machen!









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2021 11 12 - Ablauf nach Walt Disney Schreibworkshop Seiwald WASSERZEICHEN Michaela

Ablauf nach Walt Disney

Es war einmal ein Eichhörnchen.

Jeden Tag zog es los um seine vergrabenen Nüsse zu suchen.

Eines Tages musste es feststellen, dass jemand all seine Verstecke gefunden und alle Nüsse gestohlen hatte.

Und so kam es, dass es viel weiter aus seinem angestammten Revier musste, als sie es jemals gewagt hätte.
Schließlich hatte sie noch die Jungen zu versorgen.
Zum Glück nicht mehr lange, denn sie waren fast schon so weit in die Wildnis entlassen zu werden.

Und so kam es, dass sie bei ihrer Suche unweigerlich auf eine Spur von Nüssen stieß, die jemand für sie ausgelegt hatte.
Nichtsahnend und freudig über den perfekten Fund , stopfte sie sich die Backen bis zum Rand voll.
Na da werden sich die kleinen aber freuen, dachte sie sich.

Bis endlich die Spur zu ende war stand sie vor ihrem Nest, wo die Jungen lachten, weil sie es waren, die die Nüsse ausgegraben hatten um ihre Mutter zu überraschen.


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2021 11 10 - Advent Michaela NZ WASSERZEICHEN

Advent

Die Tage werden kürzer.
Die Dunkelheit dagegen länger.
Es beginnt die Adventszeit.

In den Geschäften wurde die Weihnachtszeit schon vor längerem eröffnet.
 
Keksteig, Adventskalender, Lebkuchen in allen erdenklichen Variationen und sonstige süße Versuchungen, weisen den Weg in Richtung Weihnachtsfest.
 
Liebliche Klangspiele, Christbaumschmuck, Dekoration in jeder Farbe und Lichterketten in allen Längen und Formen, sollen das Haus oder die Wohnung vorbereiten, auf das was da kommen wird.
 
Es wird gebastelt, gebacken und gesungen, Geschenke gesucht, gefunden und eingepackt.
 
Das alles für die kurze Zeit der Bescherung am 24. Dezember.
 
Die Familie kommt zusammen, jemand hat sich ganz viel Mühe mit dem Abendmahl gegeben.
 
So sitzt man beisammen und genießt die Freude der Beschenkten und das Beisammensein an sich.
 
Viel zu schnell ist der Abend um und der Alltag kehrt wieder ein.
 
Alles ist wie vorher.
 
Ach du schöne Adventszeit.
 
Wie schade, dass Weihnachten nur einmal im Jahr ist.

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Gedanken

Gedanken

Nun sitz ich hier und wart,
 
dass dieser Tag zu Ende geht.
 
Mein Kopf mich richtig narrt,
 
bis dieser Text nun steht.

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2021 05 23 -Die Elfe- Michaela WASSERZEICHEN

Die Elfe

Aufgeregt flog die Elfe durch den Wald.
Eifrig suchte sie die Bewohner, um ihnen die große Neuigkeit zu erzählen.
Sie traf auf die Frösche beim kleinen Teich.
Hibbelig rief sie ihnen zu: “Los los, macht euch auf den Weg.“
Sofort quakte der größte aller Frösche die anderen zusammen und sie zogen in Reih und Glied los.
                                                                                           
Und weiter ging der Rundflug.                              
 
Dann kamen ihr die Rehe und Hirsche entgegen.
Ruhig grasend standen sie da, bis die kleine Elfe die frohe Botschaft wieder verbreitete.
 Auf der Stelle hüpften und sprangen alle in die Richtung zur Lichtung.
 
Auf ihrem Weg traf sie noch Insekten, Eulen, Eichhörnchen, Vögel, Fische und sonstige Tiere des Waldes.
 
Allen erzählte sie total aufgeregt, dass es nun so weit sei, und sich alle zur Lichtung begeben sollten.
 
Vorbei war es mit der Stille im Wald.
 Alles, was fliegen, schwimmen, kriechen oder sich sonst irgendwie fortbewegen konnte machte sich freudig und erwartungsvoll auf den Weg.

Wenig später waren sie alle auf der Lichtung versammelt.

Es war das reinste Gewusel.

Alle drängten und schubsten, stießen und kletterten übereinander, nur um einen Blick von dem zu erhaschen was gerade geschah.

Alle waren überwältigt, manche weinten vor Freude.
Andere hüpften und sprangen oder jauchzten, nachdem sie es gesehen hatten.

Niemand von ihnen hatte je etwas schöneres in ihrem Leben gesehen.
Viele dachten sich, das gibt wieder Gesprächsstoff für die nächsten Jahre.


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2021 04 18 -Mauseloch- Michaela WASSERZEICHEN

Mauseloch

Das Mauseloch sieht verlassen und einsam aus.
Doch der Schein trügt.
Sieht man genauer hin und folgt dem Gang ins Innere tiefer in den Bau, findet man dort eine kleine Mäusedame.
 
Sie ist eifrig zugange, ihren Bau für die große Herde bereit zu machen.
 
Emsig sammelt sie Nüsse und Samen für den langen Winter.
Sie trägt eifrig Blätter und sonstiges Laub zusammen und richtet so das wohlige Heim für den kommenden Winter her.
 
Es muss für alle reichen, vom Platz bis zum Futter.
 
Da, sie hört sie herannahmen.
Für den Mensch nicht hörbar, hört sie das Fiepen der kleinen Racker schon von weitem.
 
Ja, es reicht für alle und sie lässt noch einmal ihren Blick durch den Bau schweifen und stellt zufrieden fest:“ Ja, kommt nur meine lieben, ich habe alles für euch vorbereitet.“
 
Und dann treffen sie mit lautem Quieken ein.


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2020 07 19 Korallenriff Günter WASSERZEICHEN

Korallenriff

Die Welle prescht mit voller Wucht gegen das Korallenriff.
 
Die Fische treiben dabei wie im Einklang einer Symphonie, mit hin und her.
 
Die Koralle öffnet und lässt ihre Samen frei.
 
Millionen von ihnen schweben im Rhythmus
des Wassers auf der Suche nach Halt.
 
Kaum den Platz gefunden,
krallen sie sich fest und beginnen neu zu wachsen.
 
Wachsen, wachsen und vermehren,
ist das einzige und wichtigste Ziel in ihrem Dasein.

 
Und so entsteht ein neues Korallenriff.


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