Die gestohlenen Bilder,
sowie das viele Silber,
verließen geheim das Land
und wanderten von Hand zu Hand.
Vom Ritter über‘n reichen Witwer,
vom Kunstvermittler bis zum Strafermittler.
So kamen sie von Land zu Land
Und fanden ihren Weg an diese Museums-Wand.
Kategorie: Michaela Seite 3 von 7
„Los, los, trödelt nicht rum, es ist gleich soweit“, schrie Anna-Lena so laut wie sie nur konnte.
Alle sprangen blitzschnell auf und gruppierten sich zusammen.
Jeder klammerte sich so fest er nur konnte an jemand anderen.
Die Konturen verschwammen zu einem wilden wabbelnden Haufen.
Jeder sah jeden an und wünschte dem anderen viel Glück.
Alle wussten, dass es ihre letzte Möglichkeit war, etwas zu erreichen.
Auch, dass es nicht alle schaffen würden, war jedem einzelnen klar.
An diesem Punkt angekommen, gab es einfach kein Zurück mehr.
Phillip sah Anna-Lena tief in die Augen. Unmerklich nickte er ihr zu. Mit einem ebenso minimalem zustimmenden Nicken, bestätigte Anna-Lena den Plan, den sie sich zuvor zurecht gelegt hatten.
„Jeden Augenblick geht’s los“, schmetterte Anna-Lena wieder in den Raum.
„Strengt euch an und gebt alles. Einer von uns muss es schaffen, ihr wisst, was davon abhängt“, schwor sie die Gruppe nochmals ein und krallte sich mit aller ihr zur Verfügung stehenden Kraft an Phillip und den anderen fest.
Kaum den Satz zu Ende gesprochen, ging auch schon ein Ruck durch den Haufen und sie wurden alle ins Nichts geschleudert.
Luftleerer schwarzer Raum umgab den wilden Haufen.
Es begann eine wilde Fahrt. Gleich zu beginn, wurden einige von der Gruppe getrennt und weggerissen.
Die, die sich noch zusammenhalten konnten, sahen traurig hinterher und hofften, dass es ihnen nicht auch so erging.
Phillip und Anna-Lena krallten sich noch mehr aneinander. Sie wollten das wirklich durchziehen und gemeinsam schaffen. Nichts war wichtiger als dies. Sie hatten nur diese eine Chance.
Es ging steil nach oben, kerzengerade wurden sie in Richtung des Ausganges, der immer näher kam, geschleudert.
Gleichzeitig verloren sie immer mehr ihrer Mannschaft. An den steilen Wänden um sie herum, blieben immer mehr ihrer Truppe hängen und starben dabei.
Es war furchtbar mitanzusehen, wie sie immer weniger wurden, je näher die Befreiung bevor stand.
Dann waren sie nur noch zu 6.
Kurz bevor sie den Ausgang erreichten, wurde neben ihnen noch Leon, Arthur, Sophia und Emilia mit einem Ruck von der Gruppe getrennt.
Soweit hatten sie es geschafft. Kaum zu glauben.
Nun ging es also nur noch um sie beide.
Und dann war es plötzlich so weit.
Beide sahen den Ausgang.
Sie wurden mit voller Wucht gegen eine Wand geschmettert.
Es löste sich ihr Griff und sie wurden getrennt.
Anna-Lena sah eine kleine Öffnung und steuerte direkt darauf zu.
Sie konnte es nicht glauben. Sie als einzige der Gruppe hatte es wirklich geschafft!
Nun ist Anna-Lena 5 Jahre alt und ist der ganze Stolz ihrer Eltern.
Wie man sieht, bietet ein Kondom auch nicht 100%igen Schutz!
Und dann wurde mir schwarz vor Augen.
Als ich sie wieder öffnete, dauerte es einige Zeit, bis ich wieder klar sehen konnte.
Was war passiert? Wie bin ich hierhergekommen.
Dann traf mein Blick auf Veronika.
Sie stand neben dem Arzt und machte ein sehr besorgtes Gesicht. Der Arzt sprach und Veronika nickte ihm zustimmend zu.
Sie drehte den Kopf und sah mich an.
Als sie begriff, dass ich wieder bei Bewusstsein war, kam sie sofort an mein Bett, griff nach meiner Hand und begann zu weinen.
Überrascht fragte ich sie, was denn los sei.
Ich konnte mich an nichts erinnern.
Die Hand erschrocken vor den Mund haltend und die Augen groß aufgerissen, liefen
noch mehr Tränen.
Kannst du dich, denn an wirklich gar nichts erinnern, fragte sie mich.
Ich schüttelte nur den Kopf.
Dann begann sie zu erzählen:
Wir waren doch im Tanzcafé mit Doris und Eduard.
Klingelt da was bei dir?
Wieder schüttelte ich den Kopf und sie erzählte weiter.
Wir hatten einen schönen Abend, haben viel getanzt und gelacht.
Irgendwann hast du mit Eduard einen Wettbewerb gestartet, wer von euch beiden der bessere Tänzer sei, und mehr Figuren tanzen könne.
Und so ging es durch die Rumba zur Samba.
Vom Tango in den Paso Doble.
Vom Walzer in den Fox Trott.
Die anderen Gäste stimmten ab und so stand es zum Schluss 6:6. Also Gleichstand.
Das konntest du nicht auf dir sitzen lassen und hattest noch den genialen Einfall, einen Rock n‘ Roll auszuwählen.
Na, was soll ich sagen, du hast gezeigt, was du drauf hast, getanzt, als ginge es um dein Leben.
Und dann passierte es.
In deinem Übermut bist du auf einen Tisch gesprungen und wolltest eine Figur tanzen.
Das funktionierte so lange, bis du mit deinem Körper zu weit an den Tischrand gestiegen bist und dieser kippte.
Wie in Zeitlupe fielst du nach hinten.
Väterchen Zufall setzte dem Geschehen dann die Krone auf.
Während der Tisch und du nach hinten fielen, schoss der gefüllte Wasserkrug, der am andere Ende des Tisches stand in die Höhe.
Du kamst mit dem Hintern zu Boden. Der Tisch kippte nochmals durch die Wucht des Aufpralls und schlug dir ins Gesicht.
Und zum guten Schluss, ergoss sich das Wasser aus dem Krug über deinen Kopf und schlug 1 Sekunde später auch darauf auf.
Du bist umgefallen wie ein nasser Sack.
Tja, und dann das übliche: Rettung, Fahrt ins Krankenhaus, Gehirnerschütterung.
Nachdem ich wieder völlig klar denken konnte, kam mir nur ein Satz über die Lippen.
Künftig tanze ich nur noch Line Dance.
Originalhandschrift
Alles blüht und ist schön bunt,
man fühlt sich fast gesund.
Die Hitze mit ihrem Schlund,
ist für mich sehr ungesund.
Warum dauert dieser Sommer nur so lang,
wenn ich daran denke, grummelts gleich im Darmausgang.
Ich will es wieder kühler haben,
doch leider hilft es nicht mein Klagen.
Von der Hitze brauch ich eine Pause,
drum sitz ich jetzt zu Hause.
Schalte mir die Klimakiste ein,
ja so ist’s erträglich und auch fein.
Ich wünsche mir zurück den Jahresanfang,
das bringt mein Gemüt wieder ein Einklang.
So sitz ich hier und warte, dass sich das Blatt wendet,
und diese Schweinehitze endlich endet!
Mit einem Riesen Knall zerschellte die Glasvitrine auf dem Asphalt und zersplitterte in 1000 Teile.
Es war ohrenbetäubend.
Wie konnte es bloß dazu kommen?
Ich wollte doch einfach nur diesen großen Kratzbaum zusammengebaut haben.
Alles fing, wie immer damit an, dass ich alle Teile aus der Verpackung nahm und alles vor mir ausbreitete.
Zu meinem Bedauern, musste ich feststellen, dass die Gebrauchsanleitung nicht dabei war.
Ich wollte schon wieder alles einpacken und zurückbringen, als Martin nach Hause kam und wie selbstverständlich meinte, dies auch ohne Anleitung hinzubekommen.
Mein Gefühl sagte mir noch: „Oh, oh, ob das gut ausgeht?“
Nun ja, da Martin so selbstbewusst und überzeugt geklungen hatte, dachte ich mir, dass das schon gut gehen wird.
Eifrig machte er sich daran die Teile zu bearbeiten, hämmerte mal hier, schraubte mal da und dort.
Dann begann er Teile zu verbinden.
Zwischendurch hörte ich ihn noch leise vor sich hin schimpfen: „So ein Mist, du gehörst da rein“ oder „warum geht das denn jetzt nicht?“
Wieder meldete sich mein Gefühl: „Oje, vielleicht war es doch keine so gute Idee ihn das machen zu lassen“
Ich ließ ihn alleine weiterarbeiten, da ich das Gefühl hatte ihn nur noch nervöser zu machen.
Irgendwann kamen die erlösenden Worte aus dem Zimmer: „Erika, ich bin fertig!“
Freudig kam ich ins Zimmer und was ich sah, ließ mich erschaudern.
Völlig krumm stand der Kratzbaum da!
Ich schlug die Hände übers Gesicht und sagte zu Martin: Das kann doch nicht dein Ernst sein. Was soll das bitte sein?
Martin stammelte etwas für mich nicht Verständliches.
Zorn überkam mich und ich ging zu dem Kratzbaum und rüttelte an ihm.
Was dann passierte lief wie in einem Film vor meinen Augen ab.
Nicht nur, dass der Kratzbaum völlig krumm war, kippte das Teil sofort um, als ich eine Belastungsprobe durchführen wollte.
Währen des Kippens fiel es auf die große Pendeluhr.
Diese wiederum knallte auf den freischwebenden Fernseher.
Dieser gab nach, die Uhr fiel zu Boden.
Der Fernseher von der Uhr angestoßen, fing zu schwingen an und traf auf die Glasvitrine vor dem Fenster, worauf diese in hohem Bogen aus dem geöffnetem Fenster flog.
Ich stand einfach nur da. Ich war wie betäubt und brachte nur noch die Worte aus mir heraus: „Hätt’ste mal ne Gebrauchsanweisung gehabt.“
„Komm setz dich zu mir.“, sagte Janin und tippte auf den Platz neben sich.
Howan sah sie mit bösen Augen an.
Sekunden verstrichen, bis die Liebe sich durchgekämpft hatte und Howans Gesicht sich zu entspannen begann.
Sogar ein kleines verschmitztes Lächeln huschte ihm durchs Gesicht.
Er tat, worum sie ihn gebeten hatte, und setzte sich neben sie.
Doch so einfach wollte er ihr es nicht machen und verschränkte die Arme, so als wäre er noch immer böse auf sie. Er war wirklich neugierig, wie sie sich da wieder rauswinden wollte.
Ein bisschen auskosten wollte er die Situation schon.
Sie waren nun schon seit 19 Jahren Verheiratet.
Er kannte sie so gut, fast konnte man meinen, er könne ihre Gedanken lesen.
Währenddessen überlegte Janin angestrengt darüber nach, wie sie sich entschuldigen sollte.
Dann platzte es aus ihr heraus: „ Es tut mir leid, es tut mir so furchtbar leid“, sagte sie und hielt sich die Hände vor das Gesicht. Ich verstehe nicht, wie mir das passieren konnte.
Mir, ausgerechnet mir! Diejenige, die alle Termine im Kopf hat und nichts vergisst.
Aber anscheinend war es mir in letzter Zeit dann doch zu viel.
Die vielen Umstrukturierungen in der Firma, unser Umzug ins neue Haus und dann noch die Geburt von den 5 Welpen.
Also nochmal: „ Es tut mir unendlich leid, dass ich unseren Hochzeitstag vergessen habe“!
Du hast dir so viel Mühe gegeben. Du hast gekocht, du hast mir diese wunderschöne Kette gekauft und der Blumenstrauß ist atemberaubend.
Sie sah ihn erwartungsvoll an und hoffte, dass er ihre Entschuldigung annahm.
Er drehte sich zu ihr, verengte wieder die Augen und sah sie an. Er sah, dass sie wirklich darunter litt.
Die Augenbrauen hochziehen, ein breites Lächeln aufsetzend, breitete Howan seine Arme aus und umschlang Janin. Er drückte sie fest an sich und lachte laut.
Janin löste sich aus der Umarmung und sah ihn verwirrt an. „Ach“, sagte er, ich war doch nicht wirklich böse deswegen.
Im Gegenteil, ich habe es ausgekostet dich winden zu sehen.
Auch du darfst mal etwas vergessen.
Janin lachte laut und erleichtert auf, kniff Howan in die Seite und umarmte ihn anschließend liebevoll.
Originalhandschrift
Die Autobahn durchschnitt das kleine Dörfchen „Murmelschneck“.
Alle hassten den Namen und das ließ sich schon am Ortsschild klar erkennen.
Es war an allen möglichen Stellen angenagt und der Rest von Schleim überzogen.
Seit Jahren gab es immer wieder den Versuch den Teil „Schneck“ aus dem Wort streichen lassen.
Die Murmeltiere, die auf der einen Seite des Dorfes lebten, hassten die Schnecken aus tiefstem Herzen. Die Schnecken dagegen verstanden die ganze Aufregung überhaupt nicht.
Immer wieder wurden sie zur gemeinsamen Bezirkssitzung eingeladen. Immer wieder machten sie sich auf den Weg zum Bezirksamt um Schlussendlich festzustellen, dass niemand da war.
So krochen sie unverrichteter Dinge wieder nach Hause.
Gleichzeitig rannten die, wie immer durchgeplanten und durchgetakteten Murmeltiere wie wild umher und konnten nicht verstehen, warum die Schnecken niemals zu den vereinbarten Terminen anwesend waren.
Dabei lag die Lösung doch so klar auf der Hand.
Durch den vielen Stress kam bei den Murmeltieren niemand auf die Idee, den Schnecken mehr Zeit einzuräumen.
Und so wird sich das wohl auch nicht so schnell ändern.
Originalhandschrift
Am Beginn meines Weges war noch alles in Ordnung.
Doch nun war alles war staubig, sandig und ausgetrocknet.
Ich dachte nicht, dass sich das Landschaftsbild noch verändern würde.
Schließlich sah alles sprichwörtlich „Tot“ aus.
Auch sah ich eingetrocknete Kadaver von kleinen Tieren.
Schon hatte ich die Hoffnung auf Wasser aufgegeben.
Mein Mund war bereits komplett ausgetrocknet. Die Kräfte in meinem Körper fingen auch an zu schwinden.
In meinem Kopf war nur noch dieser eine Gedanke: “Wasser, ich brauche Wasser“!
Langsam schlich sich auch die Angst in meine Gedanken, kein Wasser zu finden.
Soll meine Reise hier wirklich zu Ende gehen? Ich wollte doch noch so viele Orte besuchen.
Es kann und darf hier und heute einfach nicht enden.
War das gerade ein Büschel Gras?
Nein, das kann nicht sein.
Das war sicher nur eine Einbildung.
Alle meine Freunde hatten mich noch gewarnt, nicht auf diese Reise zu gehen.
Es sei zu gefährlich, hatten sie gesagt.
Da war doch schon wieder ein kleines Etwas grün.
Aber ich wollte und musste auf diese Reise gehen. Es war so wichtig für mich, mir zu beweisen, dass ich das alleine durchziehen kann. Und nun das. Es darf nicht sein, dass sie recht behalten sollten.
So schleppe ich mich weiter dahin in der Hoffnung, doch noch Wasser zu finden.
Während ich weiter in meinen Gedankenspiralen festhänge, bleibe ich eher Instinktiv stehen, bevor mein Gehirn überhaupt versteht und realisiert, was los ist.
Nein, das kann nicht wirklich sein.
Ich reibe mir ungläubig die Augen und öffne sie erneut.
Was ich sehe, kann ich kaum glauben.
Es ist wahr! Vor meinen Augen steht eine winzig kleine Blume.
Ich habe keine Ahnung welche Blume das ist, aber sie blüht in all ihrer Pracht.
Sie ist in diesem Augenblick, die schönste Pflanze der Welt!
Bedeutet dies doch, dass hier irgendwo Wasser in der Nähe sein muss.
Als ich mich die Düne bis nach oben durchgekämpft habe, sehe ich auf eine wunderschöne Oase hinunter und weiß mich in Sicherheit.
Originalhandschrift
Ach, endlich mal einen Augenblick Zeit um ein kleines Päuschen zu machen.
Das habe ich mir aber auch redlich verdient.
Schließlich habe ich heute schon genug getan und erledigt.
Hier zu sitzen und die Augen mal ein wenig ausruhen.
Immer diese Schufterei, das ganze Leben lang.
Aber es gab auch schöne Zeiten.
Die vielen Feste, die wir gefeiert haben.
Wir haben gelacht und getanzt, was das Zeug hält.
Ich habe die Welt bereist, so viele schöne Dinge gesehen. Es war traumhaft und immer wieder herrlich neue Menschen zu treffen.
Ja, es war ein langes anstrengendes aber auch ein Ereignisreiches Leben.
So und nun muss ich weiter, mein Essen brennt sonst an und dann gibt’s wieder Ärger mit Erwin, dem alten Taugenichts.
Originalhandschrift
„Ich will die Scheidung.“, sagte Kathrin zu Roman und schoss hinterher:“ Dieses Mal ziehe ich es durch, du brauchst gar nicht erst zu versuchen mich wieder mal umzustimmen!
Ich habe es endgültig satt, immer nur dann für dich wichtig zu sein, wenn dich mal wieder eine deiner feinen Damen abserviert, nachdem sie dich und deine Tour durchschaut hat haben.
Meine Tickets sind gebucht und bezahlt.
Der Umzugswagen ist bestellt.
Martin mein Sohn, ja mein Sohn.
Wenn ich jetzt schon aufräume, dann ganz, denn du bist nicht sein Vater, eröffnet wie du weißt, ein Hotel auf Madeira.
Ich werde mit ihm gehen und den Rest meines Lebens dort noch die Sonne genießen und ihm mit meinem Wissen aus der Gärtnerei unterstützen.
Mein Gott, ich habe Besseres verdient als dich!“