von Michaela und Günter

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Beginne etwas neues oder fang neu an Schreibworkshop Seiwald WASSERZEICHEN Michaela

Beginne etwas Neues oder fang neu an

„Ich will die Scheidung.“, sagte Kathrin zu Roman und schoss hinterher:“ Dieses Mal ziehe ich es durch, du brauchst gar nicht erst zu versuchen mich wieder mal umzustimmen!
 
Ich habe es endgültig satt, immer nur dann für dich wichtig zu sein, wenn dich mal wieder eine deiner feinen Damen abserviert, nachdem sie dich und deine Tour durchschaut hat haben.
 
Meine Tickets sind gebucht und bezahlt.
Der Umzugswagen ist bestellt.
Martin mein Sohn, ja mein Sohn.
Wenn ich jetzt schon aufräume, dann ganz, denn du bist nicht sein Vater, eröffnet wie du weißt, ein Hotel auf Madeira.
 
Ich werde mit ihm gehen und den Rest meines Lebens dort noch die Sonne genießen und ihm mit meinem Wissen aus der Gärtnerei unterstützen.
 
Mein Gott, ich habe Besseres verdient als dich!“










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Mensch, spaziergang, einkaufen, nach Hause Schreibworkshop Seiwald WASSERZEICHEN Michaela

Das Geheimnis

Thema: Mensch, Spaziergang, einkaufen, nach Hause

Verstohlen blickte Johann sich um.
Zuerst links die Straße hinauf, dann rechts auf die Kreuzung hinab.
Nichts und niemand war zu sehen.
Allein die verschiedenen Vogelgesänge durchbrachen die völlige Stille.
 
Nochmals schnell links und rechts geblickt, sicher ist sicher.
Man kann schließlich nicht vorsichtig genug sein, wenn es um ein Geheimnis geht.
 
Rascheln, dann ein kurzes Knarren und schon war Johann durch das Gestrüpp und das dahinter versteckte, von außen nicht sichtbare Türchen hindurchgeschlüpft.
 
Was sich dahinter verbarg, war ein traumhaftes Wäldchen.
 
Er stellte den Alarm seiner Armbanduhr auf 15 Minuten, damit er die Zeit nicht vergaß. Das konnte hier schnell passieren, wie er wusste.
 
Und dann eine glaubwürdige Ausrede für so viel vergangene Zeit zu finden, war gar nicht so einfach.
 
Das sollte ihm heute nicht passieren.
Er atmete tief ein und ging los.
 
Diese prächtigen Farben und der Duft der hier leuchtend blühenden Blumen und Pflanzen zwischen den vom Wind gestreichelten Bäume zog ihn noch jedes Mal in den Bann.
 
Sofort entspannte er sich und fiel förmlich in Trance.
Er vergaß all den Trubel von zu Hause. Er legte den Lärm der 4 Kinder wie einen Mantel ab.
 
Diese Zeit gehörte nur ihm und er genoss jede Sekunde und jeden einzelnen Atemzug. Damit lud er seine Batterien wieder auf.
 
Schwupps, schon vibrierte seine Uhr und er war einmal mehr erstaunt, wie schnell die Zeit doch vergehen konnte.
Sofort machte er sich wieder auf den Rückweg.
Steckte den Kopf vorsichtig durch das Gestrüpp um zu kontrollieren, ob ihn auch ja niemand sah, wenn er wieder auf die Straße kam.
 
Gott sei Dank, dachte er, al er niemanden sah.
 
So machte er sich auf den Weg zum Supermarkt und kaufte alle Dinge, die auf seiner Einkaufsliste standen.
Als er nach Hause kam und die Kinder wie üblich fragten wo er so lange geblieben sei, antwortete er: „Ach Kinder, was soll ich euch sagen.
Es waren so viele Leute im Supermarkt, man hätte glauben könne, dass es etwas umsonst gegeben hätte.
 
Kurz tauchte noch das Bild des versteckten Wäldchens in Johanns Kopf auf, doch dafür war nicht lange Zeit, denn die Kinder nahmen Johann sofort wieder in Beschlag.












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Liebe ohne es zu erwähnen Schreibworkshop Seiwald Michaela WASSERZEICHEN

Liebe ohne es zu erwähnen

„Die Brücke wird abreißen und wir fallen in die Tiefe“, sagte James zu Elisabeth, während er sie fest mit beiden Händen umklammerte.
 
Natürlich war es nicht so dramatisch wie er es darstellte. Doch das wusste Elisabeth natürlich nicht.
 
Er wollte sie damit so in die Enge treiben, dass sie ihm endlich ihre Gefühle offenbarte.
 
Er wusste es schon lange und doch konnte sie es ihm nie sagen.
Alleine wie sie ihn oft ansah.
Diese verheißungsvollen und sehnsüchtigen Blicke von ihr.
Wie sie verschmitzt und verstohlen lächelte wenn er den Raum betrat.
Wie sie ihre Haare nach hinten streifte und ihm ihren Hals darbot.
 
Er wollte die Worte endlich aus ihrem Mund hören, selbst wenn er sie dazu in Lebensgefahr bringen musste.
 
Er konnte nur noch denken: „Sag es doch endlich, du weißt, dass ich es hören will“.
 
Wieder riss ein kleines Stück der Brücke ab und Elisabeth überwand sich endlich und sagte: “James, ich muss dir da noch etwas sagen, bevor es zu spät ist……










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Frieden Michaela NZ WASSERZEICHEN

Frieden

Ach gebe es nur Frieden,
könnten wir uns von vielem verabschieden.
 
Es gäbe keinen Hass,
es wäre so dermaßen krass.
 
Alle wären friedlich,
mein Gott, das wäre doch vorzüglich.
 
Wir wären glücklich und zufrieden,
doch dazu sind wir zu verschieden.
 
Da gibt es so viel Hass und so viel Neid,
und das verursacht leider so viel Leid.
 
Es stellt sich mir die große Frage,
warum sind wir für Frieden nicht in der Lage?
 
So wird es niemals Frieden geben,
manche fühlen sich anderen immer überlegen.
 
Und dadurch wird es niemals still,
weil einer immer mehr als der andere will.

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Alles Umsonst-Schreiben mit Zeitrahmen Michaela NZ WASSERZEICHEN

Alles umsonst

Dieses wundervolle Bild.
Wie viele Stunden Arbeit habe ich in dieses Bild investiert?
Ich kann es gar nicht genau sagen.
Allein, die Materialien zu besorgen dauerte gefühlt ewig.
 
Endlich alle Zutaten beisammen, schließlich kommt es auf jedes einzelne Detail an, beginnen die Aufbauten für den plastischen 3D Effekt.
Am unteren Ende des Bildes die Spachtelmasse aufgetragen und dann die Strukturen der Berge andeuten.
 
Anschließend dem Drahtgeflecht die nötigen Ausbeulungen für die Wolken verpassen und dieses dann am oberen Bildrand befestigen.
 
Wenn nach Tagen alles getrocknet ist, die Spachtelmasse auf das Drahtgestell anbringen.
Danach wieder warten, bis alles getrocknet ist.
In weiterer Folge gilt es dem Bild mit Farbe Leben einzuhauchen.
Nun geht es an die Feinheiten.
Einzelne Teile werden bis ins kleineste Detail herausgearbeitet.
Passt es nicht, wird von vorne begonnen, solange bis ich zufrieden bin.
 
Endlich ist alles zu meiner Zufriedenheit.
Ich nehme das fertige Bild und möchte es zum kompletten Durchtrocknen zur Seite stellen.
Ja und dann?
Dann stolpere ich über ein Kabel und das Bild fliegt mit hohem Bogen nach vorne, klatscht mit voller Wucht gegen die Tischkannte und  wird in 1000 Teile zerfetzt.
Alles umsonst und ich kann von vorne beginnen.

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Vernunft WASSERZEICHEN Michaela

Vernunft

Geistige Fähigkeit des Menschen, Einsichten zu gewinnen, sich ein Urteil zu bilden, die Zusammenhänge und die Ordnung des Wahrgenommenen zu erkennen und sich in seinem Handeln danach zu richten.

„Die menschliche Vernunft“

Du solltest, sagte die Vernunft.
Vielleicht schaff ich es, in Zukunft?
 
Du müsstest, sagte die Vernunft.
Eventuell mach ich das, in Zukunft.
 
Es würde dir gut tun, sagte die Vernunft.
Ich weiß das jetzt, für die Zukunft.
 
Es ist gesund für dich, sagte die Vernunft.
Ist gut, ich nehm’s mit, in die Zukunft.
 
Es wäre gut für dich, sagte die Vernunft.
Jetzt gib schon Ruh, dass weiß ich doch, ich mach‘s ja auch, in Zukunft.
 
Ach könnt ich, doch, ach würd ich, doch…
Allein die Verführung, mich hemmt, noch.

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September Michaela NZ

September

Es ist September geworden.
Nach einem für mich nicht enden wollenden Sommer, beginnt endlich wieder die kühlere Jahreszeit.
 
Letzten Sommer war ich sehr erstaunt darüber, dass sich mein Bewegungsdrang auf ein Minimum reduziert hatte und ich überhaupt keine Motivation mehr fand um weiterhin regelmäßig auf mein Laufband zu steigen.
 
Mindestens genauso überrascht hat mich die Veränderung, was mein Essverhalten anging. Ich hätte den ganzen Tag futtern können, was immer ich gefunden hätte.
Ich hatte gefühlt, den ganzen Tag Hunger. Echt schlimm.
 
Keine Bewegung und ständig Hunger. Es ist ein wahres Wunder, dass ich in diesen 2 Monaten nicht mindestens 10 Kilo zugenommen, sondern mein Gewicht gehalten habe.
 
Zum Glück kam ja der September und ich kam wieder in Schwung und in Bewegung. Wie schön. Schließlich bin ich endlich über den Punkt hinaus, wo das Laufband nur mit Qualen behaftet war.
 
Tja, dann kam meine Reha und ich nahm in knapp 2 Monaten 5 Kilo zu. Frust und Stress sind nicht meine Freunde, soviel steht mal fest!
 
Zack, und schon war der heurige Sommer da. Und wieder ging es mit mir bergab.
Wieder ewiges Hungergefühl und null Bewegungsdrang.
 
Irgendwann war für mich klar: die meisten Menschen fallen in einen Winterschlaf, ich falle in ein Sommerkoma. Verdammt aber auch!
Naja, nun weiß ich es und habe mich damit abgefunden. Es ist, wie es ist.
 
Interessanterweise habe ich nichts zugenommen und habe noch immer dasselbe Gewicht wie vor dem Sommer. Es gibt anscheinend wirklich Wunder.
 
So harre ich der kommenden Tage und spüre schon den Drang mich wieder zu Bewegen.
 
Nach dem radikalen Stillstand für mich, beginnen in den Volkshochschulen nun auch wieder die Semesterkurse. Es gibt so viele Kurse zur Auswahl, die ich am liebsten alle buchen möchte. Zweiteilen müsste man sich können. Das wär was.
So muss ich mir die Rosinen rauspicken.
Aber darauf freue ich mich schon wahnsinnig.
 
Zusammengefasst: Sport und Kurse, mit Karacho wieder hinein ins Leben.
Es ist, als ob ich mich mit dem Faulenzen im Sommer, auf den Stress im Herbst und Winter vorbereiten würde. Na wenn‘s funktioniert, solls mir recht sein!
 
So läutet der September, die für mich schönste Zeit des Jahres ein.
Willkommen lieber Herbst!!

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Selbstmonolog Michaela NZ

Resümee – ein Selbstmonolog

Wohin sind Menschlichkeit, Hausverstand und das sogenannte miteinander verschwunden?
 
Wenn ich so darüber nachdenke, wird nur noch gepöbelt, abgeblockt und weitergereicht.
Nur keinen Aufwand betreiben und jemandem helfen.
Die meisten Menschen versuchen nicht mal mehr ihren Job gut machen zu wollen.
 
Schnell weiterreichen oder woandershin vermitteln und sich abputzen.
Hauptsache man ist das Problem los.
Oder man blockt sofort ab ohne auch nur darüber nachzudenken, wie man der betroffenen Person weiterhelfen könnte.
Schnell sind freche und diskriminierende Worte gesprochen, geschrieben und versendet.
Man begegnet sich ja schließlich nicht persönlich.
 
Oder es wird in einem Gespräch schön zugeredet oder so getan, als ob man etwas unternimmt, während im Nachhinein gar nichts passiert.
 
Es ist schlimm, wie die Menschen mittlerweile miteinander umgehen.
 
Ich stelle fest, dass ich in der totalen Resignation gelandet bin.
Ich bemühe mich, wo es geht zu sparen und die Umwelt zu schützen und gleichzeitig lese ich in den Nachrichten tag täglich, wie rasant es mit unserer Welt bergab geht. Habe ich als kleinster gemeinsamer Nenner wirklich die Chance die Welt besser zu machen?
Ich denke, schon lange nicht mehr.
 
Wenn ich an meine Zukunft denke, überkommt mich nicht nur eine Sorge, sondern gleich mehrere.
Werde ich bei diesen Preisentwicklungen noch ein Dach über dem Kopf haben oder im Obdachlosenheim landen?
Werde ich in älteren Jahren auch dem Klimawandel zum Opfer fallen?
Werde ich noch von einem Menschen betreut, falls notwendig oder wird es eine Maschine sein, die über mich entscheidet?
Es ist eine Krux, man möchte natürlich nicht früh sterben, aber andererseits wünscht man sich, die Entwicklung, in die es gerade läuft, nicht mitzuerleben.
 
Da kommt doch gerade das Wort Hoffnung aus der dunkelsten Ecke meines Kopfes zum Vorschein.
Hoffnung, dass die Menschen sich noch ändern können.
Ja, daran möchte ich gerne glauben, doch mein Verstand hat längst aufgegeben.
 
Mein Resümee: Es gibt ein paar wenige Menschen und Dinge in meinem Leben von denen ich froh bin sie zu haben.
Diese versuche ich so gut es geht zu behalten, beschützen, zu tun und zu genießen.
Alles andere nehme ich zur Kenntnis und stecke sie in die riesige Kiste namens Verdrängung.
Zum Glück gibt es diese Möglichkeit, denn sonst könnte man gleich aus diesem Leben scheiden.
 
Ich muss zugeben, dass mich das zu einem Egoisten macht. Und die mag ich am wenigsten und doch sehe ich keine Möglichkeit anders mit dieser Welt klarzukommen.
Und gerade dem zum Trotz gebe ich auch nicht nach und bleibe weiterhin freundlich zu den Menschen die unbedachte Äußerungen machen und ihre Jobs nicht gut machen wollen.
Womit es meine Denkweise ad absurdum führt.

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Frühling Michaela NZ WASSERZEICHEN

Der Frühling

Der Frühling naht,
für die Natur ist’s wie ein Bad,
 
der Winter geht,
die Kälte wird verweht.
 
Im Frühling kreucht’s und fleucht’s und blüht,
die Sonne bereits morgens glüht,
 
das Finstere sich verzieht,
der Winter gänzlich von uns schied.

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Heimatlos Michaela WASSERZEICHEN

Heimatlos

Wasser, mehr als ein Meer.
 
Treibgut, ich bin Treibgut.
 
Land in Sicht oder Sicht an Land?
 
Immer wieder und niemals.
 
Werde ich jemals stranden oder ewig nirgends landen.
 
Hat das Leben einen Sinn oder ist der Sinn im Leben?
 
Treibgut, ich bin Treibgut.
 
Wasser, mehr als ein Meer.

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