Hadu wachte auf, weil es Zeit war. Nur ein schwaches Schimmern von der zentralen Feuerstätte durchdrang die pechschwarze Finsternis der frühen Stunde. Hadu setzte sich seufzend auf, streckte sich vorsichtig und tastete nach seinem Stock, der am Boden neben seinem Bett lag. Es roch leicht nach Rauch, frischem Heu und nach Ziege. Seit drei Tagen schliefen die Ziegen wieder in seinem Haus, um sie vor dem Frost zu schützen. Aber sie wärmten auch sein Heim und darüber war Hadu sehr dankbar, denn seine Knochen waren nach 49 Lebensjahren an der Ostsee etwas kälteempfindlich geworden.
Hadu schob sein kostbares Bärenfell zur Seite und nahm die Hirschfelljacke, die an einem Holzpflock neben seinem Bett hang und zog sie über seinen vernarbten, weißhaarigen Oberkörper. Er stand langsam auf, ging zur Feuerstelle, legte vorsichtig Holz nach und entfachte das Feuer neu. Nachdem es zu seiner Zufriedenheit brannte, ging er aus seiner strohbedeckten Hütte und erleichterte sich am Misthaufen. Noch herrschte Totenstille im Dorf, nur das gelegentliche Meckern einer Ziege und das Blöken eines Schafes war zu hören.
„Es ist Zeit.“, dachte Hadu und ging, auf seinen Stock gestützt, zu dem Holzpfahl, der in der Mitte des Dorfes stand.
Er nahm den Stock und begann rhythmisch, im Takt des Morgenliedes, auf den Pfahl zu schlagen. Nach drei Takten begann er das Morgenlied mit seiner kratzigen, tiefen Stimme zu singen und bat damit die Göttin des Waldes um ihren Segen für ihr heutiges Unterfangen.
Kaum war das Lied vorbei, sah er schon, wie Lichtschein aus den anderen Häusern drang und die Menschen zu ihrem Tagwerk erwachten.
Heute war ein besonderer Tag. Gestern war er tief in den Birkenwald gewandert, bis zu der Lichtung mit dem Steinkreis, um die Götter nach der richtigen Zeit zu fragen.
Die Zeit war nah, wie es ihm am Tag davor der Wurf der heiligen Knochen am Strand gezeigt hatte. Es war kalt geworden, nachdem der Wendekreis des Herbstes vorübergezogen war.
Hadu stand unbeweglich neben dem Holzpfahl und beobachtete die rötlichen Lichtstrahlen, die sich mit den weißlichen Nebelschwaden im Sternenlicht verwoben.
Er hörte, wie sich Schritte näherten.
Hiltja hielt einen flachen Bastkorb in den Händen und sagte, als sie vor ihm stand:
„Heute?“
Hadu nickte und ging zurück in seine Hütte. Er fütterte und melkte die Ziegen.
Auch wenn er jetzt bei dem Ritual nicht selbst teilnahm, so zog er trotzdem sorgsam das kostbare Wildleder über seine Beine und band es an der höchsten Stelle seines Oberschenkels fest.
Gestützt auf seinen Stock hielt er inne und nahm die Welt um sich wahr. Er spürte, wie sich die Luft veränderte und auch das vorfreudige Raunen der Dorfbewohner.
Er überprüfte das Feuer und die Einzäunung seiner Ziegen. Alles war zu seiner Zufriedenheit. Er wollte sich gänzlich konzentrieren auf die Zeichen der Götter.
Er sah sich im Raum um, nickte und ging zur Tür hinaus.
Die Dorfbewohner standen mit brennenden Holzspänen am zentralen Platz.
Hadu nahm einen tiefen Atemzug und hob seine Arme.
Ein Lichtschein im Osten begann die Finsternis zu durchdringen.
Ein Seufzen ging durch die Menge und ein Seufzen strich über die dunklen Wipfel der weißen Birken.
Ein Windhauch begann den Nebel zu zerteilen und wurde immer stärker, je heller es wurde. Plötzlich ein Brausen, ein Windstoß, der einzelne Kienspäne ausblies.
Hadu rief die uralten Worte des Glezo-Rituals in alle Himmelsrichtungen.
Der Wind blies gleichmäßig und kräftig.
Hadu lächelte Hiltja an und sagte zu den anderen Dorfbewohnern, die ihn erwartungsvoll ansahen.
„Heute wird es eine gute Ernte geben! Die Göttin des Waldes und die neun Töchter der Rán werden die Tränen der verstorbenen Baumriesen hinaufsteigen lassen und uns Reichtum und Wohlstand bescheren, solange wir ihr ihnen dienen!“.
Hadu drehte sich um und ging an der Spitze der Prozession aus dem Birkenwald heraus, durch die hohen Dünen bis an das Meer.
Wellen brandeten an den Strand und die aufgehende Sonne spiegelte sich in den rötlichbraunen Stücken aus Bernstein, die auf dem kalten Wasser tanzten.
Die Dorfbewohner verteilten sich am Strand und Hadu beobachtete mit einem zufriedenen Lächeln, wie sie die kostbaren Tränen-Geschenke der Göttin einsammelten.
Kategorie: Prosa Seite 1 von 11
Die Angst war und ist immer noch die Antreiberin meines Lebens. Sie hat mich als Kind in den beruhigenden Mutterschoß des Waldes getrieben. Eifersüchtig kämpfte die Angst mit der Sehnsucht, mit der Sehnsucht nach einem Zuhause. Einem Zuhause in mir und in der Welt. Die Angst ließ mich erstarren, die Sehnsucht trieb mich taumelnd fort.
Zu einem Brett erstarrt, unbeweglich, in eine Ecke gestellt, beobachtete ich die Welt. Die Sehnsucht brach die fein gemaserten Strukturen wieder auf und die Puppe bewegte sich wieder. Klebrige Tränen aus Harz traten heraus, denn die sehnsüchtige Erinnerung an ein ungelebtes Leben ließen mich langsam wieder erstarren.
Immer wieder diese knarrende, klebrige Suche nach Gemeinschaft. Immer wieder diese klebrige, bittere Hoffnung auf Kommunion.
Was war so anziehend an dieser Angst?
Die ferne Erinnerung an das Glück?
Geboren als Schössling einer Buche, mit dem Potenzial ein Teil des Blätterdaches zu werden. Doch ein Schnitt nach dem anderen und es gab keinen erkennbaren Stamm mehr. Nur mehr eine Vielzahl an unterschiedlich dünnen Ästen reckten sich kläglich im Schatten des dichten Waldes
Wer hat diesen Wald so zugerichtet?
Wer hat mich so zugerichtet?
Warum ist es hier so still?
Originalhandschrift
Thema: Herbst (Hülle, Erschöpft, Reihenfolge, Blatt, Sturmböe, Traumsumme)
Leute, ich erzähle euch jetzt meine Geschichte, das könnt ihr euch nicht vorstellen!
Nichtsahnend liege ich so am Tisch rum, als plötzlich Martin ins Zimmer kommt und mich packt.
Er drückt mich in die Hände von Marie und sagt zu ihr, sie möge einfach 8 Zahlen auf mich schreiben.
Sie tut, was von ihr verlangt wird und legt mich wieder auf Martins Schreibtisch.
Martin kommt wieder ins Zimmer, nimmt eine durchsichtige Hülle und hebt mich hoch.
Ich denke mir schon, „ja, wie schön, ich werde geschützt um sauber zu bleiben“, als Marie just in dem Augenblick im Nebenzimmer einen Schmerzensschrei ausstößt und Martin mich und die Hülle augenblicklich wieder auf den Schreibtisch fallen lässt und aus dem Zimmer rennt.
So liege ich also beschmiert und völlig hilflos herum und warte darauf, dass Martin wiederkommt.
Als ich also so rumliege und warte, passiert das unglaubliche!
Draußen vor dem Fenster hat sich ein Unwetter zusammengebraut und eine Sturmböe fährt genau durch dieses und direkt über den Schreibtisch, reißt mich hoch und mit sich, direkt durch das Fenster.
„Fliegen, ich kann fliegen“, rufe ich noch und bin gerade dabei Spaß daran zu haben, als es mich frontal an die Windschutzscheibe eines Porsches knallt!
Der Fahrer verreißt vor Schreck das Lenkrad und fährt gegen einen Randstein, verliert den Halt am Boden und landet in hohem Bogen auf dem Autodach.
Während des Fluges sehe ich nur noch das vom Entsetzen entgleiste Gesicht des Fahrers, während mich der Wind aber schon wieder mit sich reißt.
Von weitem vernehme ich nur noch das Geschrei des Fahrers, als er umständlich aus dem Seitenfenster seines kaputten Wagens klettert.
So wiege ich mich im Wind hin und her, als ich gegen die Scheibe von einem Geschäft gedrückt werde. In der ferne höre ich die Sirene einer Polizeistreife.
„Die sind wahrscheinlich am Weg zum Porschefahrer“, denke ich bei mir.
Neben mir hängt ein Schild mit dem Hinweis „Bitte treten sie ein“.
„Ja und wie bitte, wenn die Türen geschlossen sind“, denke ich noch so.
Eine neugierige Dame tritt an die Türe und möchte das Gekritzelte auf mir lesen.
„Ja öffnen sie die Türe, ich soll doch eintreten“, schreie ich sie an.
Doch bevor es dazu kommt, fährt ein Windstoß unter mich und weht mich weiter.
Ehe ich mich versehe, klatsche ich mit voller Wucht gegen eine Litfaßsäule.
Links von mir hängt ein Plakat mit der Aufschrift „Theater am Wegesrand, heute letzte Vorstellung des Theaterstückes „Des Buches erstes und letztes Blatt“ von Hans Henny Jahnn. Ist das Zufall, oder was? Und was will mir das sagen?
Rechts von mir wird von einem in grellem Orange leuchtenden und sich halb im Wind lösendem Blatt der Workshop mit dem verheißungsvollen Namen: „Wenden sie das Blatt in ihrem Leben und werden sie erfolgreich“ beworben.
Na das klingt doch vielversprechend, denke ich und versuche mich gegen den Wind, der mich an die Litfaßsäule drückt abzustoßen um mich zu drehen, doch es ist unmöglich. Erschöpft gebe ich auf.
„Bleibe ich halt hier kleben bis der Wind aufhört und dann werde ich mich wenden und mein Leben wird sicher erfolgreicher werden“.
Als der Wind endlich eine kurze Pause einlegt, rutsche ich an der Litfaßsäule herunter und lande zum Teil in einer Pfütze neben einem Joghurtbecher, der gerade in ein Selbstgespräch vertieft ist.
„Mich einfach so wegzuwerfen, Frechheit, das ist nicht meine Bestimmung!
Dafür wurde ich nicht gemacht. Das stand so nicht in meinem vereinbarten Lebenszyklus. Da muss sich die Firma noch etwas einfallen lassen, damit man mich richtig entsorgt“ grummelte er böse vor sich hin.
Als ich ihn ansprechen möchte, steigt plötzlich ein vorbeigehender Passant auf mich drauf und ich bleibe an dem Kaugummi hängen, der an seinem Schuh klebt und reißt mich unsanft mit sich.
Nach ein paar Schritten fängt die Person wild mit dem Fuß herumzuschlagen an um mich abzuschütteln.
Dabei reißt mir tatsächlich eine große Ecke ab. Ich rufe ihr noch hinterher: „Passen sie das nächste Mal besser auf wo sie hintreten“, aber das interessiert den Passanten natürlich gar nicht. „Eh klar, nur auf sich bedacht“ denke ich.
Und so nimmt meine Reise ihren weiteren Verlauf.
Eine ganze Weile lasse ich mich durch die Stadt tragen als die Dämmerung hereinbricht und ich ins Gesicht eines Obdachlosen klatsche, der sich gerade sein Bett für die Nacht herrichtet.
„Oh mein Gott, der riecht aber streng“, denke ich noch als ich auch schon zur hälfte, unsanft unter einen zerfledderten Haufen Wäsche der sein Kopfpolster sein soll geschoben werde um die Kälte des Bodens ein wenig abzufedern.
Zur gleichen Zeit kommt Herr Billeroy vorbei, der heute eine Beförderung erhalten hat, und wirft dem Obdachlosen in seine Blechdose, die dieser aufgestellt hat, aus einer guten Laune heraus einen 10€ Schein hinein und freut sich über seine gute Tat.
So werde ich gegen meinen Willen die ganze Nacht lang unter dem Polster festgehalten, bis der morgen graute.
Als der Obdachlose seine wenigen Sachen einzupacken beginnt, sieht er die Zahlen, die auf mir stehen und hebt mich hoch.
Eine Augenbraue hochgezogen, den Mundwinkel zum überlegen nach rechts verschoben, kann ich ihn förmlich denken hören.
„Was sind das für Zahlen“, sagt seine Mimik.
„8 Zahlen, 6 Zahlen plus 2 Zusatzzahlen“ brummelt er vor sich hin und grübelt weiter.
Dann verändert sich sein Gesichtsausdruck von einer Sekunde auf die andere und er beginnt wie wild seine Sachen zu Packen.
Er reißt mich unter dem Haufen Wäsche hervor, zerknüllt mich mit den Händen und quetscht mich in seiner Faust fest zusammen.
Au, das tut weh, schreie ich, aber das hört er scheinbar nicht.
Er läuft zielgerichtet auf eine Trafik zu und stürmt diese Regelrecht.
Die Dame hinter dem Tresen ist sichtlich nicht über seine Anwesenheit erfreut und schnauzt ihn an: „Was wollen sie hier, sie haben doch eh kein…….
Bevor sie weiterreden kann, unterbricht er sie, beugt sich hinunter um durch das kleine Loch in der Schutzwand hineinzuschreien: Ich habe 10€ und hier halte ich die Gewinnzahlen für 6 aus 45 in meiner Faust und schiebt sie währenddessen durch das kleine Loch.
Angewidert nimmt sie das völlig verschmutzte und zerknüllte Blatt und faltet mich wieder auf.
„Man, bin ich froh sage ich, länger in diesen schmutzigen Griffeln hätte ich es nicht mehr ausgehalten“.
Sie legt mich auf den Tresen und versucht mich mit ihrem Handrücken glatt zu streichen. „Sie hat schöne warme Hände“, denke ich.
Dann hebt sie mich hoch und sagt zu dem Obdachlosen: „Ja und wie bitte soll die Reihenfolge sein, die Zahlen sind doch wild auf das ganze Blatt verteilt“.
Der Obdachlose schreit sie weiter aufgebracht an: „Ist mir egal, entscheiden sie, ich werde sowieso gewinnen, ich habe heute Nacht davon geträumt!“
Sie schüttelt den Kopf und tippt angewidert und unmotiviert die Zahlen ein. „Schließlich hat er Geld und wird bezahlen“, denkt sie sich.
Nachdem er bezahlt hatte, steckte er mich in seine Hosentasche.
Das war das Allerschlimmste an meiner Reise, wie ihr euch sicher Vorstellen könnt.
Na ja, wie auch immer, nach ein paar Tagen war dann die Lottoziehung.
Was soll ich euch sagen, hat dieser Glückspilz wirklich die 6 Richtigen plus Zusatzzahlen und die Traumsumme von 6 ½ Millionen Euro gewonnen.
Ihr könnt euch das Gesicht der Trafikantin vorstellen, als er seinen Lottoschein abgegeben hat.
Kurz darauf zog er in eine Wohnung und seit diesem Tag hänge ich mit einem Echtgoldrahmen und von einer Glasscheibe geschützt in seinem Wohnzimmer und werde von einer Putzfrau jeden Tag auf Vordermann gebracht, so wie es sich für einen Glücksbringer wie mich gehört.
Und so haben die Hinweise mich an den richtigen Ort in meinem Leben geführt.
Ich bin das letzte Blatt im schlechten Teil der Geschichte des Obdachlosen und ich habe das Blatt für ihn zum besseren gewendet. Und das sogar ohne Workshop!
Man muss die Dinge nur richtig deuten können.
„Oh Herr, vergib mir, ich habe gesündigt!“, sagte Silvia und kniete sich vor den Altar.
„Es war wirklich nicht meine Absicht das Haarfärbemittel zu vertauschen.
Ich konnte doch nicht ahnen, dass Herta den falschen Topf nimmt.
Ich wollte heute eine Collage machen und musste mir dafür Kleister anrühren.
Da der Name des Bildes „Pastell“ war, rührte ich noch Acrylfarbe hinzu. Lachsfarbe.
Ich hatte vergessen, dass Veronika heute zum Haare färben vorbeikommt.
Wir drei saßen dann zusammen und ich rührte vorher noch die Haarpaste für Vroni zusammen.
Als es soweit war, schickte ich Herta in die Küche, um die Farbe zu holen.
Nachdem ich für jeden Scherz zu haben bin, probierte ich einige Figuren mit den Haaren aus und wir lachten herzhaft und hatten Spaß dabei.
Bei der letzten lustigen Versuch entschieden wir, sie so zu lassen, bis das Färbemittel wieder ausgewaschen werden musste.
Kann ich doch nichts dafür, dass Vroni jetzt die Friese von March Simpson hat.
Aber eben in Lachs.
Originalhandschrift
„Vater, ich habe gesündigt!“.
„Du unwoker Knilch! Hast du nicht das letzte Dekret der Papstperson gelesen? Das heißt jetzt geweihte Priestperson mit Segnungshintergrund!“.
„Geweih?“, stotterte Paul, nervös auf dem Beichtschemel rutschend.
„Zur Sühne betest du für deine Unwoke-Sünden jetzt 20 Mal das Gebet, dass unser ähhh unsere Anführerperson Jesus Christus uns zu beten gelehrt hat. Dann versuchen wir es noch einmal.“, drang die wütende Falsettstimme der Priestperson durch das Beichtgitter.
„Vater unser…“.
„Willst du mich provozieren?!“, kreischte die Pristperson.
Paul hörte leiste Schritte, die sich verstohlen vom Beichtstuhl entfernten.
„Ähh, Elternperson unsere?“, stammelte Paul.
„Dafür werde ich definitiv nicht genug bezahlt!“, rief die Priestperson und stampfte wütend aus dem Beichtstuhl.
Eine Stimme drang aus dem kleinen Lautsprecher über dem Beichtgitter.
„Sie erreichen uns außerhalb der Betriebszeiten. Bitte nutzen Sie unsere alternativen Beichtgelegenheiten.“
Paul sah sich verwirrt um, zuckte mit den Achseln und verließ den Beichtstuhl auf der Suche nach einer unwoken Kirchenbank.
Originalhandschrift
All es fing damit an, dass mir heute der lockere Nagel aus der Wand fiel und dabei den kleinen (1) Spiegel mit sich riss.
Ich hatte mich so erschreckt, dass ich mit dem linken Fuß (2) zuerst aus dem Bett aufstand um schnell nachzusehen was passiert war.
Na toll, das fängt ja schon gut an, dachte ich so bei mir und holte den Besen.
Als ich in die Küche kam, sah ich nur noch das traurige Gesicht meiner Oma, die auf den Boden sah und um sie herum lagen die Einzelteile eines ihrer teuren Porzellanstücke (3).
Ohmann… dachte ich, heute ist kein guter Tag und half ihr die Teile wegzuräumen.
Ich tröstete sie und wir tranken einen Tee gemeinsam.
Just in dem Augenblick, als ich mir eine Zigarette mit der Kerze anzünden wollte, kam Opa in die Küche und schrie: „ Oh mein Gott, Kind, du kannst doch deine Zigarette nicht mit der Kerze anzünden und hielt entsetzt die Hand vor den offenen Mund. Unter der Hand sagte er noch: “Das ist nicht gut, jetzt wird ein Seemann wegen dir sterben. Weißt du das denn nicht?“ (4)
Ich schüttelte ungläubig den Kopf und begab mich wieder in mein Zimmer um mich anzuziehen.
Das sah ich sie, die Spinne (5), die gerade hinter das Nachtkästchen gehuscht war. Schwupps war das Nachtkästchen weggeschoben und mit einer Fliegenklatsche zermatscht. „Ich hasse Spinnen, sagte ich laut und begann mich anzuziehen.
Ohne nachzudenken, begann ich mir meinen linken Strumpf (6) zuerst anzuziehen und danach den rechten.
Mit dem Kopf war ich schon woanders.
Hatte ich mir doch für heute eine Karte für eine Bootsfahrt (7) gekauft. Lange habe ich darauf hin gespart und heute war es endlich soweit. Ich war in heller Vorfreude.
Nochmal kurz in die Küche wollte ich mir noch ein Stück Speck von meinem, von Oma angerichteten Teller (8) nehmen als ich beim Hinlangen den Salzstreuer (9) umschmiss. Sorry Oma, sagte ich noch, aber ich muss jetzt unbedingt weg, sonst komme ich zu spät zum Boot.
Schon lief ich die Stufen hinunter und sah plötzlich etwas im Hauseingang am Boden liegen.
Als ich mich bückte, sah ich, dass es ein kleiner Kamm (10) war. Ich nahm in und freute mich darüber ihn gefunden zu haben.
Ich ging die Straße entlang und bemerkte nicht, dass ich unter einer Leiter (11) hindurch ging, da ich konzentriert auf das Handy starrte.
Als ich den Kopf hob und nach links schaute, kam mir eine schwarze Katze (12) entgegen. Sie schlängelte sich durch meine Beine und verschwand wieder.
Den Kopf in die Höhe gestreckt sah ich die dunklen Wolken, die sich ober mir zusammenbrauten.
An einer Dachkante ließ sich gerade ein Rabe (13) nieder.
So ging ich meines Weges und als ich beim Boot ankam, traf ich alle meine Freunde und Familienangehörige..
Es stellte sich heraus, dass ich komplett vergessen hatte, dass heute mein Geburtstag war..
Zu meiner Überraschung hatten meine Großeltern, sämtliche Freunde und Familie eingeladen ohne mir etwas zu sagen.
Wir hatten so viel Spaß und es war wunderschön!
Zum Abschied stießen wir auf Freitag den 13.ten an!
1. Zerbrochene Spiegel. Bringt 7 Jahre Unglück.
2. Niemals mit dem falschen Fuß aufstehen. Der falsche Fuß ist übrigens der Linke. Mit diesem sollte demnach nie der erste Schritt gemacht werden.
3. Zerbrochenes, teures Porzellan. Bringt ebenso 7 Jahre Unglück.
4. Die Zigarette mit einer Kerze anzünden: Lieber nicht, das verheißt Unheil und auch ein Seemann soll dabei sterben.
5. Unglücksboten aus der Tierwelt: Eine Spinne am Morgen bringt Kummer und Sorgen.
6. Nicht den linken Strumpf zuerst anziehen.
7. Eine Bootsfahrt geplant? Na, dann lieber die Frau zu Hause lassen. Schließlich sollen Frauen an Bord Unglück bringen.
8. Schön den Teller aufessen! Denn wenn nicht, der hat zugleich Pech und schlechtes Wetter.
10. Wer Salz verschüttet, der wird vom Unglück verfolgt. Das gilt übrigens auch, wenn man sich Salz borgt.
11. Ein Messer oder ein Kamm, der vor Dir auf der Straße liegt, sollte niemals aufgehoben werden. Diese Tat prophezeit Unglück.
12. Gehe nie unter einer Leiter hindurch.
13. Eine schwarze Katze? Aber ernst wird es erst, wenn der Vierbeiner Deinen Weg von links nach rechts kreuzt.
14. Lassen sich Raben auf einem Hausdach nieder, so wird einer der Bewohner krank. In dieser Situation heißt es schnell dreimal auf den Boden zu spucken, dann kann das Unheil abgewendet werden.
Es war kein Tag wie jeder andere in Parallelwelt 135135 hoch 1355.
Der Schnatterwecker hatte Bob an diesem Tag schon eine Stunde früher geweckt als an einem üblichen Arbeitstag. Doch Bob wollte und musste vorbereitet sein. Mit Schaudern stellte er sich vor, an diesem Tag in einer Wohnung mit Frau und Kindern aufwachen zu müssen.
So war er wenigstens in seiner Wohnung sicher und musste erst mit dem Öffnen der Wohnungstüre auf der Hut sein. Während er vor dem Badezimmerspiegel stand und Zähne putzte ging er noch einmal seinen Schlachtplan durch.
Er durfte nichts dem Zufall überlassen, denn Halloween und der Trachtentag waren nichts gegen den heutigen Tag, der in diesem Jahr nur einmal stattfand. Alle Streiche, die sich normalerweise auf zwei oder drei Tage im Jahr verteilten, konzentrierten sich in diesem Jahr auf genau diesen einen Tag.
Bob spülte seinen Mund, spuckte aus und sah sich im Spiegel an.
Zahlte es sich aus, die Haare zu kämmen? Egal, er wollte wenigstens adrett und mit Stil die Wohnung verlassen, alles andere würde sich dann zeigen.
Bob nahm die Bürste in die Hand. Das Licht flackerte und ging aus.
„Freitag, der dreizehnte, dreizehnte!“, drang eine lachende Stimme aus dem Luftschacht.
„So eine Sch…“, fluchte Bob, während er mit ausgestreckten Armen durch die Wohnung taumelte.
„Wo ist dieses verfluchte Ding! Au, fuck!“, presste Bob hervor, nachdem er es mit Mühe geschafft hatte, nicht Kopfüber im gläsernen Couchtisch zu landen. Aus der Wohnung über ihm hörte einen dumpfen Aufprall.
Bob hielt still und horchte. Unverständliche, aber eindeutig als Fluchen erkennbare Geräusche drangen von der Decke herab.
„Müller lebt offensichtlich noch.“, dachte Bob und konzentrierte sich darauf, die Taschenlampe im Fach des Couchtisches zu finden.
„Ah, hab dich!“, rief er, zog die Taschenlampe heraus und drückte den Einschaltknopf.
Nichts geschah.
Dabei hatte er doch gestern extra neue Batterien gekauft und in die Taschenlampe gegeben.
„Ich Trottel!“, sagte Bob und stellte sich vor, wie der Elektromarkt-Verkäufer jetzt gerade in seiner Wohnung steht, dämlich „Freitag, der dreizehnte, dreizehnte!“ ruft und sich vorstellt wie viele arme Dummköpfe gerade wild auf ihrer Taschenlampe oder sonstigen batteriebetriebenen Geräten erfolglos herumdrückten.
„Respekt, darauf wär ich nicht gekommen.“, dachte Bob zähneknirschend, warf die Taschenlampe wieder zurück in das Fach und traf natürlich daneben.
„Nein!“, dachte Bob mit eingezogenem Kopf, als er das gläserne Knacken hörte.
Egal, die Zeit lief, von der Stunde, die er früher aufgestanden war, war nur noch eine halbe übrig. Und er war noch nicht einmal angezogen.
Bob tastete sich weiter vor in Richtung Schreibtisch. Plan B war die Handytaschenlampe.
Plötzlich ging das Licht wieder an. Bob war geblendet vom Licht der Stehlampe, die fünf Zentimeter vor seinem Gesicht aufgetaucht war.
„Fuck!“, dachte Bob frustriert blinzelnd, „Das kann ja noch heiter werden!“.
Bob lief zum Schreibtisch.
Das Licht ging wieder aus.
„Freitag, der dreizehnte, dreizehnte!“, drang diesmal eine Stimme aus den Sicherheitslautsprechern im Flur.
Bob stieß mit dem großen Zeh an den Fuß des Schreibtischsessels.
„So eine…“, schrie er, während ein dumpfer Aufprall seinen Kristallluster an der Decke klirren ließ.
Bob hüpfte auf einem Bein, hielt die angeschlagene Zehe und ließ sich auf den Schreibtischsessel fallen. Der natürlich andersrum stand.
Bob landete unsanft auf seinem Allerwertesten. Wenigstens spürte er den Schmerz in der Zehe nicht mehr so stark.
Die Vorstellung, sich heute krank zu melden, wurde immer verlockender.
Aber er wusste auch, welches Schicksal ihm blühte, wenn er den Schwanz einzog.
Der nächste Freitag, der dreizehnte war erst in sieben Monaten und bis dahin würde er den Spießrutenlauf ertragen müssen, der den Drückebergern drohte.
Seufzend tastete Bob mit der Hand über den Schreibtisch, bis er das Handy fand.
Er schaltet es ein und leuchtete durch das Wohnzimmer.
„Naja, könnte schlimmer sein.“, dachte Bob.
Er stand ächzend auf und ging weiter ins Schlafzimmer, um sich fertig anzuziehen.
Während er im Licht seines Handys den Anzug aus dem Kasten nahm, erinnerte er sich daran, was er für den heutigen Tag vorbereitet hatte. Er war nicht umsonst einer der besten Hacker im Uniweb. Die Kollegen, die sich heute auf ihre digitalen Wecker verlassen würden, werden eine böse Überraschung erleben, weswegen er für heute auch seinen mechanischen Wecker reaktiviert hatte.
Mit einem Lächeln breitete er seinen schlechtesten Anzug auf dem Bett aus und stellte sich vor, wie seine Kollegen spät am Vormittag aufwachen, auf ihr Handy schauen und dort seine Meldung „Freitag, der dreizehnte, dreizehnte!“ lesen werden.
Thema: Ein Satz oder ein Wort aus einem Buch – Stephen King – Running Man
Der Untersuchungsraum war lang, gefliest und mit Leuchtstoffröhren beleuchtet.
In der Mitte standen fünf Untersuchungstische, auf denen Menschen unterschiedlichen Geschlechts, Alters und Hautfarbe lagen.
TaPeh gurgelte leise, was bei Bewohnern des Planeten MuRaw einem menschlichen Seufzer entsprach. Schon wieder hatte sie beim Mu-Ka-Tah verloren und musste deswegen diesen sinnlosen „Menschen-Begutachtungs-Dienst“ übernehmen. Mit dem festen Vorsatz, das nächste Mal den linken Tentakel zu versuchen, wechselte sie in die traditionelle Gestalt eines grünen Männchens.
Niemand kannte mehr den Ursprung dieses Rituals, aber ihre Vorgesetzten bestanden auch nach 234 Jahren auf die penible Einhaltung des Ablaufes.
„Reiß dich zusammen!“, dachte TaPeh, „und konzentrier dich, sonst blüht dir noch Latrinendienst!“.
Sie saugte tief Luft durch die Kiemen an ihrem Rücken und stakste langsam vorwärts. Die Menschen verfolgten sie mit ängstlichen Blicken. TaPeh schüttelte sich vor Ekel, wodurch die Menschen ihre Augen noch stärker aufrissen.
Selbst nach so vielen Zyklen konnte TaPeh den Anblick dieser weißen Bälle kaum ertragen. Sie taumelte zwischen den Tischen herum und versuchte ihren Blick von den menschlichen Körpern abzuwenden.
Doch vergebens.
Ihr Blick fiel auf die winzigen Finger des kleinen Kindes.
„Bääh!“, würgte TaPeh hervor und flüchtete panikartig aus dem Untersuchungsraum.
Der Raum verschwand und TaPeh schwamm wieder in ihrer eigenen Gestalt im Hologrammbecken.
„Rekrutin TaPeh, Prüfung schon wieder nicht bestanden!“, schallte die Stimme ihres Ausbilders durch das Becken.
TaPeh ließ ihre Tentakel hängen und rief trotzig: „Das war unfair, das mit dem Mini-Menschen, wie soll das jemand ertragen!?“.
„Doch so soll es sein,“, dröhnte die Stimme, „wie es uns vor uralter Zeit in den Bildern von Scully und Mulder in der Akte von X verkündet worden war!“.
„Akte Arschtentakel…“, murmelte TaPeh auf dem Weg aus dem Hologrammbecken heraus.
„Ich will nie wieder Finger und Zehen sehen!“, dachte sie und grübelte darüber nach, wie sie beim nächsten Mu-Ka-Tah schummeln konnte, um dann jemand anderen beim Ekeln zusehen zu können.
Originalhandschrift
Thema: skizziere eine Szene und schreibe einen Text
Ruinen – bröckelndes Mauerwerk
Grüne Ranken mit weiß-rosa Blüten
Chamäleon rötlich im Sonnenuntergang
Gewitterwolken
Süßlicher Geruch von Honig und Moder
Ohrenbetäubendes Insektenzirpen
Schriller Ruf
——————————-
Konrad, das Chamäleon, sonnte sich in der warmen Abendsonne. Das ohrenbetäubende Zirpen der unzähligen Insekten versprach ein reichliches Abendmahl.
Ein schrilles Kreischen drang aus dem undurchdringlichen Dickicht des Dschungels.
Plötzlich Stille.
Konrad ließ seine Augen in alle Richtungen kreisen und verfärbte sich vom Altrosa des Sonnenunterganges in das Grünbraun der Ranken, in denen er saß.
Ein Husten drang aus dem Dickicht.
Dann ein Grunzen.
Dann stiebte Mathilde, die Warzenschweindame, aus dem Dickicht, umgeben von einer schwarzen Wolke aus Insekten.
„Wie..“, hustete sie indigniert, „soll man in diesem insektenverseuchten Dschungel einen ordentlichen Ton herausbringen?!“.
Konrad entspannte sich und wurde wieder abendrot-Rosa.
„Wie oft habe ich dir gesagt, dass du erst nach dem Abendessen proben sollst!“, rief Konrad Mathilde zu.
„Aber es ist doch schon so spät?!“, rief sie zurück.
Konrad schüttelte nur den Kopf. In diesem Moment ging die Sonne unter und unzählige Chamäleon-Zungen schossen aus ihren Verstecken heraus und verschlangen einen Großteil der Insekten. Wohliges Schmatzen war zu hören.
„So, jetzt kannst du.“, schmatzte Konrad.
Mathilde setzte zu ihrer Arie an und versuchte, wie jeden Abend das dezimierte – aber doch noch sehr laute – Insektenzirpen zu übertönen.
Eine Episode aus dem Leben einer Forschungsbiene
A tribute to „Biene Maja“
„Majaa, Majaaaa!“
Wie dieses Herumgeschreie nervte!
Als sie noch Kinder waren, war das ja noch niedlich gewesen. Aber wer konnte damals ahnen, dass er durch seine Kombination aus Faulheit und Niedlichkeit jetzt genau ihr an der Backe kleben würde.
„Majaaaa, Majaaaaaa!“, hörte sie ihn noch lauter rufen.
„Jahaa, Willi, ich komme schon!“, summte sie genervt zurück.
„Sein Mund hatte immer schon am besten funktioniert.“, dachte sie, „Kein Wunder, dass er jetzt zu dick zum Krabbeln ist.“.
Maja seufzte, legte den Entwurf für den Forschungsbericht auf die Seite und krabbelte aus ihrer Forschungswabe in Richtung Großraumwabe. Dafür hatte sie nicht fünf Bienenjahre studiert, das Lebensverlängerungselexier entdeckt, den Propolis-Preis dafür bekommen, um jetzt Kindermädchen für diese alterssichtige Drohne zu spielen.
Aber es war nun mal ihr bester, weil einziger Drohnenfreund, der jetzt versuchte, als Laborassistenzdrohne seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Nicht, dass er dafür viel machen musste, denn als einzige 53-jährige Drohne genoss er Großvater-Schutz bei den jungen Arbeitsbienen.
„Mmmmm!“
„Ja, bin schon da, sei leise Willi!“, zischte Maja, „Stör nicht schon wieder die Telegrafen-Bienen beim Schwänzeln!“
„Hehe, Schwänzeln, da fällt mir dieser Witz ein, schwänzelt eine Arbeitsbiene zur anderen…“
„Willi, ich habe nicht alles liegen und stehen lassen, um mir deine anzüglichen Schwänzel-Witze anzuhören, was willst du von mir?“
„Aber der ist wirklich gut, also die Arbeitsbiene schwänzelt…“
„Willi, mir reichts gleich, soll ich dir wieder den Schwänzelkanal streichen lassen?“
„Nein, bitte, nicht, es läuft gerade der Sommerstock der Schwänzelstars und die eine Drohne…“
„Willi, ich will das alles nicht wissen! Und dein Laborkittel ist auch schon wieder voller Blütenstaub!“
„Naja, Waltraud hatte diese Töpfe mit den leckeren Blütenstaub-Krapfen mitgebracht und…“
„Und du musstest natürlich deinen Kopf fühlertief in den Topf hineinstecken und deinen Laborkittel vollkleckern.“
„Ja, genau, und dabei ist mir eingefallen, dass wir heute die Pokerrunde mit Puck und Flip haben und ich dich ja daran erinnern sollte!“
„Was, das ist heute?! Ich hatte dir doch gesagt, dass du mich drei Tage vorher erinnern sollst, damit ich noch Nektar einkaufen kann!“
„Upps, ja, ähh, na ich war ja die letzte Tage dermaßen mit Arbeit eingedeckt…“
Maja rollte mit allen Facetten ihrer Augen. Wenn er doch einmal etwas hinbekommen würde. Aber dann setzte er wieder diesen Drohnenblick auf und sie konnte ihm nichts übel nehmen.
„Na gut, dann muss ich schauen, dass ich rechtzeitig mit meinem Experiment fertig werde. Du kaufst dafür diesmal den Nektar ein, aber nicht diesen Fusel wie beim vorherigen Mal! Da konnten wir nicht einmal mehr die Spielkarten sehen, ein Wunder dass wir nicht alle blind geworden sind!“
„Hehe, du bist nur eine schlechte Verliererin, weil ich all deine Honigtaler eingesackt hatte…“
„Hmpf, das war nur reines Glück. So, hab schon zu viel Zeit mit deinem Blödsinn verplempert, der Bericht für Königin Kassandra schreibt sich nicht von selbst.“
„Brrr, Berichte…“. Willi schüttelte sich schaudernd.
„Gestern hatte ich diesen Albtraum von dem Quartalshonigbericht, in dem ich eine Wabe nach der anderen…“
Maja war schon wieder auf dem Weg zurück in ihr Laborwabe, während Willi das Trauma seiner Faulheitsexistenz an seinem inneren Auge vorbeiziehen sah.
Sie träumte von der Berechnung der analytischen Fortsetzung der Fakultät der Integralrechnung zur Bestimmung des Propolis-Pollenanteiles. Aber ein Blick auf die Wabenuhr holte sie in die Realität zurück.
„Nur noch genug Zeit den Forschungsbericht fertigzustellen.“, dachte sie,
„Aber danach werde ich diesen überheblichen Insekten den letzten ihrer Honigtaler abnehmen!“, während ihre goldenen Facettenaugen vorfreudig aufblitzten.