von Michaela und Günter

Kategorie: Prosa Seite 4 von 11

Genre

Das Verhör

Thema: Genre (Krimi) – Der Turmfalke

„Das war ich nicht, niemals, Herr Inspektor!“, lispelte das Kaninchen, dass mit einer Pfote am Verhörtisch festgekettet war. Ich wandte meinen stechenden Falkenblick an und Viktor, der Karnikel, versuchte sich in seinen eigenen Pelz zu verkriechen.
 
„Deine Haare waren überall am Tatort!“, krächzte ich ihn an und warf den Beweisbeutel, der mit flauschigen, weißen Haaren vollgestopft war, auf den Verhörtisch. Viktors rote Augen quollen aus einem pelzigen Kopf.
 
„Das kann jedes Albinokaninchen gewesen sein!“, rief er.
 
Gnadenlos warf ich ihm den nächsten Beweisbeutel hin. Dieser Beutel enthielt eine erdige Karotte, der offensichtlich ein Stück herausgebissen worden war.
 
„Und wie viele Kaninchen mit einem Zahn gibt es?“, fragte ich.
„Mundraub und schwere Karottenverletzung, darauf stehen drei Jahre Wasser und Spinat!“.
„Spinal? Nein, bitte nicht, ich gestehe alles, Herr Inspektor!“.
 
Ich lehnte mich entspannt zurück, während Viktor sein Geständnis herunterlispelte.


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Akrostichon

Neustart

Thema: Akrostichon

Närrisch beginnt das Jahr
Ernst starren die bleichen Gesichter
Unerbittlich durch den Winter
Sonne bricht den Nebel auf
Trommelwirbel und Blitz läuten den Frühling ein
Auf, auf, ihr Menschen, erwachet
Rufen die erblühenden Frühlingsblumen
Traut euch zu uns heraus!


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Akrostichon

Neustart

Thema: Akrostichon

Neugierig bleiben
Etwas ausprobieren
Ungewisses annehmen
Spielen
Tanzen
Anderen besser zuhören
Rumalbern
Trainieren



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Der letzte Mensch - Günter - Wasserzeichen

!Adam

Thema: Der letzte Mensch

Es wurde Abend und es wurde Morgen: sechster Tag
Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Abbild.
Da formte Gott Adam aus dem Ackerboden.
 
Aber Gott hatte es noch nicht regnen lassen.
 
„So eine Sch…!“, aber Gott hatte das Kacken noch nicht erfunden.
„Wieder mal die Prioritäten nicht richtig gesetzt?“, sagte Gottes Frau von ihrem Ergometer herab, mit dem sie die Sonne zum Leuchten brachte.
„Da redet die Richtige!“, grummelte Gotte zurück, „hättest du zuerst die Kernfusion erfunden, müsstest du dich jetzt nicht so abstrampeln.“
 
Gottes Frau rollte nur mit den Augen und schaltete die Leistung ihres Ergometers um ein paar Nova Watt höher.
Gott wandte sich wieder Adam zu beziehungsweise en undefinierbaren Brocken aus Ackerboden, die ihm immer wieder durch die Finger rieselten.
 
„Was hab ich mir nur bei diesem Menschen gedacht?“.
Gotte blätterte konzentriert durch sein Universums- Handbuch.
„Wie ist denn dieser verflixte Mensch?“, murmelte Gott vor sich hin, „und warum geht die Sonne so schnell unter?!“.
Gottes Frau strampelte schweißüberströmt am Sonnenergometer.
 
„Ach was solls, vielleicht im nächsten Universum. Hab gerade noch genug Zeit für die Delfine. Die sind sowieso immer lustiger als die Menschen.“
Gott klopfte sich die staubigen Hände ab und machte sich auf in Richtung Meer.
Gottes Frau seufzte erleichtert auf und wischte sich mit der herausgerissenen Seite aus dem Universums- Handbuch den Schweiß von der Stirn.


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Kristall- GÜNTER WASSERZEICHEN

Kristall

Thema: Märchen einmal anders

Der Bergkristall wuchs über Jahrtausende hinweg in seiner kühlen, dunklen Höhle heran.
Molekül über Molekül streckten sich seine Kristallgitter der Decke entgegen.
 
„Langweilig!“, rief der Bergkristall nach fünf Jahrtausenden in die Höhle.
 
„Ruhe!“, brummelte der Stalaktit von der Decke herab.
 
„Nie passiert hier was…“, rummelte der pubertierende Bergkristall vor sich hin.
 
Plötzlich riss die Decke auf und gleißendes, unbekanntes Licht warf Regenbögen durch den durchsichtigen Leib des Kristalles.
 
„Oh wie schön!“, dachte Kristall, während Gesteinsbrocken um ihn herum herabprasselten.
 
Ein letztes „Ruhe!“ erschallte in der Höhle, bevor der steinalte Stalaktit sich knapp vor Kristall in den Boden bohrte.
 
„Jetzt hast du deine ewige Ruhe!“, dachte Kristall, als sich ein Gegenstand aus Eisen in seine Felsverankerung bohrte.
 
„Sorry!“, sagte das Eisenbeil, „aber da musst du jetzt durch.“.
 
„Waaa?“, sagte Kristall, als er unsanft aus seiner Verankerung gerissen wurde.
Die Regenbögen glühten durch seinen Körper und rissen ihn in eine erlösende Bewusstlosigkeit.
 
Jahre später, nach einer mühseligen, schmerzhaften Reise landete Kristall in einer dunklen Holzkiste.
Gleißendes Licht riss ihn aus seiner Lethargie und eine Hand zog ihn unsanft aus einer Kiste heraus.
Mit Entsetzen sah Kristall einen Fuß auf sich zurasen.
 
„Nicht! Nicht das schon wieder!“, dachte Kristall.
 
Aber dann schlüpfte dieser schlanke, elegante Fuß in ihn hinein.
 
„Ah!“, seufzte Kristall, während seine Siliziumdioxidmoleküle glücklich um den Fuß herumvibrierten.


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Der Froschkönig- MICHAELA WASSERZEICHEN

Der Froschkönig

Thema: Märchen einmal anders

„Seit Jahren friste ich nun schon hier unten im dunklen Brunnen mein Leben. Es ist so langweilig!“, sinnierte der Frosch gerade vor sich hin, als plötzlich, mit einem ohrenbetäubenden Knall eine goldene Kugel in sein Wohnzimmer krachte.
 
Nachdem er sich von seinem Schreck erholte hatte, hörte er ein Jammern und Wimmern.
Er reckte dein Kopf Richtung Brunnenausgang und sah diese liebliche Gestalt am Rand herunterblicken.
Sie weinte und er hörte sie sagen: „Ach, ich würde alles dafür tun, wenn ich nur meine goldene Kugel wiederbekommen würde!“.
 
Schlagartig war dem Frosch klar, dies war sein Moment! Jetzt könnte sich sein ganzes Leben verändern! Hier und auf der Stelle!
 
Er nahm all seinen Mut zusammen und sprach in Richtung der Prinzessin:
 
„Gerne bringe ich dir deine Kugel wieder hoch, doch dafür möchte ich, dass du alles mit mir teilst. Die Prinzessin stimmte zu und so brachte er ihr die Kugel.
 
Im Schloss angekommen, wollte die Prinzessin nichts mehr von dem Deal wissen.
Der Frosch dachte noch so bei sich:
„Ja spinnt denn die Alte, gerade noch heult sie rum und verspricht dir das Blaue vom Himmel und nun stellt sie sich dumm und weiß von nichts mehr? Ich glaub mich tritt ein Pferd!“
 
Zum Glück kam der Vater und sagte der Göre, dass sie das gefälligst halten soll, was sie versprochen hatte. So saß ich dann doch noch am Esstisch, bekam leckerstes Essen und Trinken und ich fühlte mich wie im siebenten Himmel!











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Der Vorname- MICHAELA WASSERZEICHEN

Der Vorname

Thema: Verwende die Begriffe, die mit den Buchstaben des Vornamens beginnen

Montag, Irene, Charisma, Halle, Arm, Egal, Lachen, Armenien

Es war Montag und Irene musste heute ihren Flug nach Armenien erwischen. In der Halle am Flughafen herrschte reges Treiben.
 
Menschen kamen von allen Seiten heran und verschwanden dann wieder an irgendwelchen Gates.
Als sie sich so durch die Massen bewegte, riss sie plötzliche jemand am Arm herum, begrüßte sie herzlich, schlang seine Arme um sie und drückte sie so fest, dass sie kaum noch Luft bekam.
 
Ihr Gesicht verschwand förmlich in der dicken Daunenjacke dieser Person.
 
„Oh wie schön, dich endlich wieder zu haben!“, hörte sie die Person sagen.
 
Völlig überrascht, kostete sie doch die Umarmung aus.
 
Fast widerwillig löste sie sich aus der Umarmung und sag in das Gesicht eines sehr charismatischen, jungen Mannes.
 
Entsetzt sah er sie an und schob sie abrupt von sich weg und begann sich augenblicklich zu entschuldigen.
 
Sie lachte laut auf und sagte mit hochrotem Kopf:
„Ist ja egal, ist ja nichts passiert! Kann ich Ihre Telefonnummer haben?“











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Der Vorname- GÜNTER WASSERZEICHEN

Der Vorname

Thema: Verwende die Begriffe, die mit den Buchstaben des Vornamens beginnen

Geschichte, Überschrift, Neu, Treffpunkt, Erlebnis, Rhetorik

Der Vortragende schluckte nervös. Die Überschrift auf der Flipchart verschwamm vor seinen Augen. Seine Erfolgsgeschichte hatte doch so vielversprechend begonnen.
Am vereinbarten Treffpunkt hatte schon die Assistentin des Vorstandsvorsitzenden auf ihn gewartet.
 
Die Umgebung in dem noblen Seminarhotel war für ihn völlig neu gewesen.
Was für ein Erlebnis!
 
Zuerst diese unglaubliche Geschichte mit dem Video, das viral gegangen war.
Dann der Anruf von dem Konzernpressesprecher.
 
Und jetzt starrten ihn so viele Augen in dem Seminarraum an. Er hatte sich immer auf seine Rhetorik verlassen können. Aber jetzt war er völlig verunsichert.
 
„Einfach von 10 runterzählen!“, dachte er, nahm einen Schluck Wasser aus dem Glas auf dem Pult und fuhr fort mit seinem Vortrag.










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Der Komet - Wasserzeichen

Der Komet

Heiß, so glühend heiß!
Ich hole Luft, um zu schreien, aber die trockene, klirrendkalte Arktisluft bringt meine Lungenbläschen nur weiter zum Kochen.
 
Die brennende Kälte vermischt sich mit der pochenden Hitze in meinem Körper. Mein Herz rast und ich sehe mich hilfesuchend um. Aber meine Augen bewegen sich nicht. Ich blicke hinauf in den Himmel.
 
Eiskristalle tanzen in und vor meinen Augen.
Watteüberzogene Bäume begrenzen mein Blickfeld.
Die Hölle friert zu und in meinem Körper breitet sich wohlige Wärme aus. Ein helles Licht lässt Eiskristalle wie Glühwürmchen über die Lichtung tanzen. Mein Herzschlag wird langsamer und lässt das Licht unregelmäßig an mich herantanzen und zieht es wieder weg.
 
Für kurze Momente erscheint der verschwommene Schweif des Kometen glasklar. Die Stille der klirrenden Kälte beruhigt mich.
 
Die Erde dreht sich, der Komet bewegt sich.
Kein Herzschlag stört die Stille.
Das Licht und die Kristalle hüllen mich ein.








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Die gestohlenen Bilder- Günter WASSERZEICHEN

Die gestohlenen Bilder

Unterwachtmeister Fridolin starrte verwirrt auf den neuen Häftling. Er blinzelte und hoffte auf eine Sehstörung seiner Facettenaugen.
Die Kadetten Peter und Lisa versuchten verzweifelt den Häftling mit ihren Fangarmen festzuhalten.
 
Peter rief: „Jetzt halt doch endlich still!“, während Lisa „Handschellen, wir brauchen mehr Handschellen!“, stammelte.
 
Unterwachtmeister Fridolin klärte die Situation, indem er die Beine des sich windenden Häftlings mit einem klebrigen Faden fixierte.
 
„Bäää, Misshandlung, das ist ja eklig!“, rief der Häftling.
„Ich kann deinen Mund auch noch zukleben.“, antwortete Oberwachtmeister Fridolin.
Der Häftling sagte nur noch „Anwalt!“ und schüttelte sich vor Ekel.
 
Unterwachtmeister Fridolin fixierte die Kadetten mit seinen unzähligen Augen. Die Stabschrecken senkten schuldbewusst ihre Köpfe.
 „Tut uns leid, Herr Unterwachtmeister, das war unsere erste Tausendfüßler Verhaftung.“, sagte Kadett Peter.
„Er war zusammengerollt zu groß für das Seil und über die vier paar Handschellen hat er nur gelacht.“, grummelte Lisa.
 
Unterwachtmeister Fridolin schüttelte enttäuscht den Kopf und sagte:
„Ihr zwei habt eine Woche Schreibtischdienst und die Haselnussblätter sind fürs erste auch gestrichen!“.
„Nicht die Haselnussblätter!“, heulte Kadett Peter, während er hinter Lisa her aus dem Aufnahmeraum der Stadtwache stakste.
„Und jetzt zu uns Jonny.“, sagte Unterwachtmeister Fridolin.
„Konntest deine Arme, ähh, Beine nicht von den Bildern lassen?“
„Michse?“, sagte Jonny unschuldig.
„Ja, dichse. Blöd für dich, dass du dabei gesehen wurdest, wie du die kostbaren Rubens Nacktschneckenbilder aus dem Museum gestohlen hast! Und bevor du etwas sagst. Wir haben Beweise.
Deine Fußabdrücke waren überall!“.










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