von Michaela und Günter

Kategorie: Prosa Seite 6 von 11

Gebrauchsanweisung Michaela WASSERZEICHEN

Gebrauchsanweisung

Mit einem Riesen Knall zerschellte die Glasvitrine auf dem Asphalt und zersplitterte in 1000 Teile.
Es war ohrenbetäubend.
 
Wie konnte es bloß dazu kommen?
Ich wollte doch einfach nur diesen großen Kratzbaum zusammengebaut haben.
 
Alles fing, wie immer damit an, dass ich alle Teile aus der Verpackung nahm und alles vor mir ausbreitete.
Zu meinem Bedauern, musste ich feststellen, dass die Gebrauchsanleitung nicht dabei war.
Ich wollte schon wieder alles einpacken und zurückbringen, als Martin nach Hause kam und wie selbstverständlich meinte, dies auch ohne Anleitung hinzubekommen.
 
Mein Gefühl sagte mir noch: „Oh, oh, ob das gut ausgeht?“
 
Nun ja, da Martin so selbstbewusst und überzeugt geklungen hatte, dachte ich mir, dass das schon gut gehen wird.
Eifrig machte er sich daran die Teile zu bearbeiten, hämmerte mal hier, schraubte mal da und dort.
Dann begann er Teile zu verbinden.
Zwischendurch hörte ich ihn noch leise vor sich hin schimpfen: „So ein Mist, du gehörst da rein“ oder „warum geht das denn jetzt nicht?“
 
Wieder meldete sich mein Gefühl: „Oje, vielleicht war es doch keine so gute Idee ihn das machen zu lassen“
Ich ließ ihn alleine weiterarbeiten, da ich das Gefühl hatte ihn nur noch nervöser zu machen.
 
Irgendwann kamen die erlösenden Worte aus dem Zimmer: „Erika, ich bin fertig!“
Freudig kam ich ins Zimmer und was ich sah, ließ mich erschaudern.
 
Völlig krumm stand der Kratzbaum da!
Ich schlug die Hände übers Gesicht und sagte zu Martin: Das kann doch nicht dein Ernst sein. Was soll das bitte sein?
 
Martin stammelte etwas für mich nicht Verständliches.
Zorn überkam mich und ich ging zu dem Kratzbaum und rüttelte an ihm.
 
Was dann passierte lief wie in einem Film vor meinen Augen ab.
 
Nicht nur, dass der Kratzbaum völlig krumm war, kippte das Teil sofort um, als ich eine Belastungsprobe durchführen wollte.
 
Währen des Kippens fiel es auf die große Pendeluhr.
Diese wiederum knallte auf den freischwebenden Fernseher.
Dieser gab nach, die Uhr fiel zu Boden.
Der Fernseher von der Uhr angestoßen, fing zu schwingen an und traf auf die Glasvitrine vor dem Fenster, worauf diese in hohem Bogen aus dem geöffnetem Fenster flog.
 
Ich stand einfach nur da. Ich war wie betäubt und brachte nur noch die Worte aus mir heraus: „Hätt’ste mal ne Gebrauchsanweisung gehabt.“

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Gebrauchsanweisung Günter WASSERZEICHEN

Fanfiction – A Tribute to Qualityland

Thema: Gebrauchsanweisung

„Bitte geben Sie uns eine 5-Sterne Bewertung!“, äffte Peter Arbeitsloser die Lieferdrohne nach, die ihm dieses unerwünschte Paket gebracht hatte.
 
„Na, das gibt definitiv keine 5-Sterne Bewertung“, dachte Peter.
Aber Niemand, seine persönliche Assistenz-KI wies ihn sofort zurecht.
„Niemand gibt keine 5-Sterne Bewertung!“, rief sie direkt in sein Hörzentrum.
„Also hast du schon einmal eine andere Bewertung gegeben?“, fragte Peter verwirrt.
 
Niemand seufzte nur, während Peter sich weiter in Rage redete.
„Nicht einmal eine Gebrauchsanleitung ist dabei! Schreib das in den Kommentar der Bewertung!“, rief Peter und fuchtelte dabei wild mit dem rosa Delfinvibrator herum.
 
„Selbst dir sollte die Grundfunktion des Gerätes bekannt sein.“, sagte Niemand, „Und wenn ich mir deinen Suchverlauf…“.
„Ja, ja, da müssen wir nicht ins Detail gehen. Da geht’s ums Prinzip!“.
 
Niemand erkannte, dass es mal wieder einmal eine dieser Diskussionen war.
„Ich möchte dich nur darauf hinweisen, welchen Shitstorm deine letzte nicht-5-Sterne Bewertung nach sich gezogen hat. Soll ich diese jetzt wirklich so abschicken?“.
 
Peter Arbeitsloser dachte mit Schaudern zurück an den Tag, an dem er Niemand beauftragt hatte, die Größe der gelieferten Kondome als überdimensioniert zu kritisieren.
 
„Ähh, schreibe 5-Sterne und Funktion natürlich auch ohne Gebrauchsanleitung bekannt!“, sagte Peter und warf den rosa Delfinvibrator frustriert zurück in das aufgerissene Paket.

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Szenen einer Ehe WASSERZEICHEN Günter

Szenen einer Ehe

 „Komm setz dich zu mir.“, sagte Janin und tippte auf den Platz neben sich.
 
Howan sah sie mit bösen Augen an.
 
Sekunden verstrichen, bis die Liebe sich durchgekämpft hatte und Howans Gesicht sich zu entspannen begann.
Sogar ein kleines verschmitztes Lächeln huschte ihm durchs Gesicht.
 
Er tat, worum sie ihn gebeten hatte, und setzte sich neben sie.
 
Doch so einfach wollte er ihr es nicht machen und verschränkte die Arme, so als wäre er noch immer böse auf sie. Er war wirklich neugierig, wie sie sich da wieder rauswinden wollte.
Ein bisschen auskosten wollte er die Situation schon.
 
Sie waren nun schon seit 19 Jahren Verheiratet.
 
Er kannte sie so gut, fast konnte man meinen, er könne ihre Gedanken lesen.
 
Währenddessen überlegte Janin angestrengt darüber nach, wie sie sich entschuldigen sollte.
Dann platzte es aus ihr heraus: „ Es tut mir leid, es tut mir so furchtbar leid“, sagte sie und hielt sich die Hände vor das Gesicht. Ich verstehe nicht, wie mir das passieren konnte.
Mir, ausgerechnet mir! Diejenige, die alle Termine im Kopf hat und nichts vergisst.
Aber anscheinend war es mir in letzter Zeit dann doch zu viel.
Die vielen Umstrukturierungen in der Firma, unser Umzug ins neue Haus und dann noch die Geburt von den 5 Welpen.
 
Also nochmal: „ Es tut mir unendlich leid, dass ich unseren Hochzeitstag vergessen habe“!
Du hast dir so viel Mühe gegeben. Du hast gekocht, du hast mir diese wunderschöne Kette gekauft und der Blumenstrauß ist atemberaubend.
 
Sie sah ihn erwartungsvoll an und hoffte, dass er ihre Entschuldigung annahm.
 
Er drehte sich zu ihr, verengte wieder die Augen und sah sie an. Er sah, dass sie wirklich darunter litt.
Die Augenbrauen hochziehen, ein breites Lächeln aufsetzend, breitete Howan seine Arme aus und umschlang Janin. Er drückte sie fest an sich und lachte laut.
Janin löste sich aus der Umarmung und sah ihn verwirrt an. „Ach“, sagte er, ich war doch nicht wirklich böse deswegen.
Im Gegenteil, ich habe es ausgekostet dich winden zu sehen.
Auch du darfst mal etwas vergessen.
Janin lachte laut und erleichtert auf, kniff Howan in die Seite und umarmte ihn anschließend liebevoll.










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Szenen einer Ehe WASSERZEICHEN Günter

Szenen einer Ehe

Bruno rülpste und stieß zum wiederholten Mal einen glühenden Röntgenstrahl aus den Enden seines Ereignishorizontes aus.
 
Bruno war beeindruckt von der Intensität seiner Strahlen, wenn auch diesmal keine exotischen Teilchen dabei waren.
 
Fünf Millionen Lichtjahre entfernt rollte Miriam ihre Plasmakorona und versuchte sich weiterhin auf ihre Einkaufsliste zu konzentrieren.
Ihre letzte Mahlzeit war ein G3 Stern gewesen und der Großteil davon war ihr durch eine überraschende Beschleunigung durch einen blauen Riesen durch die Lappen gegangen.
 
Aber Hauptsache Bruno konnte sich wieder seinen dicken Wanst mit dieser letzten Zwerggalaxie vollfressen.
Nicht dass er auf den Gedanken käme und mal den einen oder anderen Kugelhaufen zu ihr rüber beschleunigen würde.
 
Diese Fernbeziehung hatte schon bessere Zeiten erlebt.
 
Als sie beide das erste Mal diese zarte Anziehungskraft verspürt hatten und begannen, um ein gemeinsames Zentrum zu kreisen.
 
Als sich die Ränder ihrer Spiralarme das erste Mal zärtlich berührten und dieses Feuerwerk aus zusammengepresster Materie unzählige neue Sonnen aufleuchten ließ.
 
Als sie sich gegenseitig ganze Sonnensysteme zu katapultierten.
 
Als sie sich durch diese Materieküsse gegenseitig schmeckten.
 
Als er ihr noch exotische Teilchen zuschleuderte.
 
Miriam seufzte.
 
„Bis dass der Tod euch scheidet!“, dachte Miriam verbittert und spürte ein leichtes Ziehen in ihrer Singularität.
Wie Schmetterlinge streichelten zarte Gravitationswellen über ihren Ereignishorizont.
 
„Pablo!“, rief Miriam.
 
„Miriam!“, rief Bruno verzweifelt, als er spürte, wie ihr gemeinsames Gravitationszentrum langsam verschwand.









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Autobahn - WASSERZEICHEN Michaela

Autobahn

Die Autobahn durchschnitt das kleine Dörfchen „Murmelschneck“.
 
Alle hassten den Namen und das ließ sich schon am Ortsschild klar erkennen.
Es war an allen möglichen Stellen angenagt und der Rest von Schleim überzogen.
 
Seit Jahren gab es immer wieder den Versuch den Teil „Schneck“ aus dem Wort streichen lassen.
Die Murmeltiere, die auf der einen Seite des Dorfes lebten, hassten die Schnecken aus tiefstem Herzen. Die Schnecken dagegen verstanden die ganze Aufregung überhaupt nicht.
 
Immer wieder wurden sie zur gemeinsamen Bezirkssitzung eingeladen. Immer wieder machten sie sich auf den Weg zum Bezirksamt um Schlussendlich festzustellen, dass niemand da war.
So krochen sie unverrichteter Dinge wieder nach Hause.
 
Gleichzeitig rannten die, wie immer durchgeplanten und durchgetakteten Murmeltiere wie wild umher und konnten nicht verstehen, warum die Schnecken niemals zu den vereinbarten Terminen anwesend waren.
Dabei lag die Lösung doch so klar auf der Hand.
 
Durch den vielen Stress kam bei den Murmeltieren niemand auf die Idee, den Schnecken mehr Zeit einzuräumen.
 
Und so wird sich das wohl auch nicht so schnell ändern.









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Autobahn - WASSERZEICHEN Günter

Autobahn

„Stau, warum immer Stau?“, schrie Kemal sein verwittertes Lenkrad an.
 
Seit 20 Minuten stand er schon in der Hansonkurve und starrte sinnlos in den Laabergtunnel hinein.
 
Sein Taxidienst hätte schon vor 10 Minuten beginnen sollen, doch an diesem Montagmorgen stand er natürlich im Stau.
 
Kemal steckte sich eine Zigarette in dem Mund und starrte auf das leere Camel-Packerl in seiner Hand.
Auch das noch.
 
Wütend schob er die Zigarette zurück in das Packerl.
Er riss die Fahrertür auf und versuchte den Grund für den Stau zu erkennen.
Er kniff seine Augen zum Schutz vor der tiefstehenden Morgensonne zusammen und so wie seine Halsschlagadern, traten auch die tiefen Furchen rund um seine Augen hervor.
 
Vor ihm nur weiteres, wütendes Hupen.
 
„Sind sicher wieder diese scheiß Klimakleber!“, dachte Kemal, zog sein Feuerzeug heraus, steckte sich die letzte Zigarette in den Mund hielt inne.
 
„Wer weiß, wie lange dieser Scheißstau noch dauert?“, dachte Kemal mit einem Blick auf die leere Zigarettenpackung, die er frustriert auf den Beifahrersitz seines alten Mercedes geworfen hatte.
 
Kemal warf das unbenützte Feuerzug zu der Packung am Beifahrersitz und zog heftig an der Zigarette in seinem Mund.
 
Ein leichter Geruch nach Tabak erfüllte seinen Mundraum und seine Nase, aber der Nikotinkick fehlte definitiv.
Kemal verlor sich in Gewaltfantasien, in Träumen von chromblitzenden Hummern mit blutverschmierten Alufelgen.
 
Kemal kniff seine Augen noch stärker zusammen und versuchte die Bewegung mehrere Autos vor ihm einzuordnen.
 
„Enten, sind das Enten?“, dachte Kemal und griff gedankenverloren zu seinem Feuerzeug und zündete sich seine letzte Zigarette an.










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Am Beginn meines Weges- WASSERZEICHEN Michaela SG

Am Beginn meines Weges

 
Am Beginn meines Weges war noch alles in Ordnung.
 
Doch nun war alles war staubig, sandig und ausgetrocknet.
Ich dachte nicht, dass sich das Landschaftsbild noch verändern würde.
Schließlich sah alles sprichwörtlich „Tot“ aus.
Auch sah ich eingetrocknete Kadaver von kleinen Tieren.
Schon hatte ich die Hoffnung auf Wasser aufgegeben.
Mein Mund war bereits komplett ausgetrocknet. Die Kräfte in meinem Körper fingen auch an zu schwinden.
In meinem Kopf war nur noch dieser eine Gedanke: “Wasser, ich brauche Wasser“!
Langsam  schlich sich auch die Angst in meine Gedanken, kein Wasser zu finden.
 
Soll meine Reise hier wirklich zu Ende gehen? Ich wollte doch noch so viele Orte besuchen.
Es kann und darf hier und heute einfach nicht enden.
 
War das gerade ein Büschel Gras?
 
Nein, das kann nicht sein.
Das war sicher nur eine Einbildung.
 
Alle meine Freunde hatten mich noch gewarnt, nicht auf diese Reise zu gehen.
Es sei zu gefährlich, hatten sie gesagt.
 
Da war doch schon wieder ein kleines Etwas grün.
 
Aber ich wollte und musste auf diese Reise gehen. Es war so wichtig für mich, mir zu beweisen, dass ich das alleine durchziehen kann. Und nun das. Es darf nicht sein, dass sie recht behalten sollten.
 
So schleppe ich mich weiter dahin in der Hoffnung, doch noch Wasser zu finden.
Während ich weiter in meinen Gedankenspiralen festhänge, bleibe ich eher Instinktiv stehen, bevor mein Gehirn überhaupt versteht und realisiert, was los ist.
 
Nein, das kann nicht wirklich sein.
 
Ich reibe mir ungläubig die Augen und öffne sie erneut.
 
Was ich sehe, kann ich kaum glauben.
Es ist wahr! Vor meinen Augen steht eine winzig kleine Blume.
Ich habe keine Ahnung welche Blume das ist, aber sie blüht in all ihrer Pracht.
 
Sie ist in diesem Augenblick, die schönste Pflanze der Welt!
 
Bedeutet dies doch, dass hier irgendwo Wasser in der Nähe sein muss.
 
Als ich mich die Düne bis nach oben durchgekämpft habe, sehe ich auf eine wunderschöne Oase hinunter und weiß mich in Sicherheit.












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Am Beginn meines Weges- WASSERZEICHEN Günter SG

Hansi

Thema: Am Beginn meines Weges

Die Tautropfen an den Spitzen der grünen Stängel perlen an meinen Fühlern herab und helfen mir dabei über die Wiese zu gleiten.
„Oh, wie schön ist der Morgen!“, denke ich, währen ich über die weißen Blütenblätter eines Gänseblümchens krieche.
 
Wäre da nicht das von der Sonne aufgeheizte, steinige Schotterband, das auf mich wartet.
Der Morgensnack im Salatfeld hatte mich heute länger als üblich aufgehalten. Aber diese zarten, würzigen Blätter sind einfach zu verführerisch schmackhaft.
 
Ich denke an die scharfkantigen, glühend heißen Kiesel, die sich in meinem Fuß bohren werden und sofort schlägt mein Herz schneller und meine Fühler ziehen sich zusammen.
Meine Zahnraspeln knirschen und ich versuche schneller voranzukommen.
„Wenn dieses Haus nicht dauernd wachsen würde, …“, denke ich und blick neidvoll zu meinen hauslosen Verwandten, die mich in der Zwischenzeit links und rechts überholt hatten.
 
„Konzentration, du Träumer!“
 
Ich versuche mich wieder auf meinen Weg zu konzentrieren.
Die Sonne brennt immer heißer herab, aber das Schotterband liegt jetzt endlich vor mir.
 
„Fühler einziehen und durch!“, versuche ich mich zu motivieren.
 
„Au, au!“. Ich spüre, wie sich die heißen Kiesel unter mir anhäufen und wie Schmirgelpapier meinen Fuß entlangreiben.
 
„Nur noch ein kleines Stück!“, denke ich und sehe sehnsüchtig zum schattigen Waldrand hinüber.
Ich krieche mit letzter Kraft den steinernen Wall am Rand des Schotterbandes hinauf und schleppe mich in die Sicherheit des kühlen Waldschattens.
 
Da! Die Höhle im Wurzelgeflecht des umgestürzten Baumriesens! Noch einmal die letzten Schleimreserven mobilisieren!
Im feuchten Lehmboden warten schon die bereits zugeklebten Häuser der Verwandtschaft.
 
„Morgen gibt’s Radieschen! Da bekomm ich zwar Blähungen, aber die wachsen viel näher am Wald!“, denke ich, kleistere mein Haus zu und träume von zarten Dahlientrieben.










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Bild einer alten Frau Schreibworkshop Seiwald WASSERZEICHEN Günter

Zerfallende Gedanken

Thema: Bild einer alten Frau

5 Karotten, 4 Erdäpfel, 2 Zwiebel…
Was fehlt noch?
Ah, eine Staude Lauch!
 
Wenn mir meine nichtsnutzige Schwiegertochter beim Einkauf helfen könnte, wäre das großartig!
Leider sehr unwahrscheinlich.
 
Mein armer Sohn. So brav in der Schule und jetzt eine Alkoholikerin als Frau.
 
Was fehlt noch?
 
Öl ist im Hause. Wieviel Geld ist da?
Ich kann nicht wieder anschreiben lassen.
 
Hat die Schwiegertochter wieder alles versoffen?
Hoffentlich hat sie das Versteck in der rostigen Dose hinter dem Herd noch nicht gefunden.
 
Was fehlt noch?
 
Müdigkeit habe ich genug. Holz ist auch noch da.
Nur noch ein paar Minuten ausruhen.










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Bild einer alten Frau Schreibworkshop Seiwald WASSERZEICHEN Michaela

Bild einer alten Frau

Ach, endlich mal einen Augenblick Zeit um ein kleines Päuschen zu machen.
Das habe ich mir aber auch redlich verdient.
Schließlich habe ich heute schon genug getan und erledigt.
Hier zu sitzen und die Augen mal ein wenig ausruhen.

Immer diese Schufterei, das ganze Leben lang.

Aber es gab auch schöne Zeiten.
Die vielen Feste, die wir gefeiert haben.
Wir haben gelacht und getanzt, was das Zeug hält.

Ich habe die Welt bereist, so viele schöne Dinge gesehen. Es war traumhaft und immer wieder herrlich neue Menschen zu treffen.

Ja, es war ein langes anstrengendes aber auch ein Ereignisreiches Leben.

So und nun muss ich weiter, mein Essen brennt sonst an und dann gibt’s wieder Ärger mit Erwin, dem alten Taugenichts.









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